Loreto / Kapuzinerinnen – Stadt Salzburg

Broschüre:
Loretokirche und Kloster. Kupferstiche von Frabz Anton Danreiter, um 1735. © K. Birnbacher
Loretokirche und Kloster. Kupferstiche von Frabz Anton Danreiter, um 1735. © K. Birnbacher
  1. Das Kapuzinerinnenkloster St. Maria Loreto entstand im Jahre 1632, nachdem die Schwestern vom Loretokloster in Landshut zur Zeit des 30-jährigen Krieges nach Salzburg flüchteten. Fürsterzbischof Paris Lodron (1619-1653) nahm sich um den Klosterbau an. Am 13. Juli 1636 wurde das Kloster von ihm eingeweiht. Am 26. April 1637 weihte der Erzbischof auch die Kirche als dreifachen Marienwallfahrtsort (Kopien der Wallfahrtsorte Loreto, Altötting und Einsiedeln) ein. Bedeutend ist das berühmte Loreto-Kindl. Die ehrwürdige M. Euphrasia von Ensisheim im Elsaß überließ dem Kapuzinerpater Johannes Chrysostomus Schenk ein liebliches Christkind zur Verehrung. Um 1650 kam die Christkindlstatuette auf Umwegen ins Salzburger Loretokloster, wo sie seither als berühmtes „Gnadenreiches Jesulein oder Loreto-Kindl“ verehrt wird. Für dieses Gnadenbild wurde 1731 ein eigener Altar errichtet. Bereits beim Stadtbrand 1818 erlitt das Kloster großen Schaden. Schwerer wurden das Kloster und vor allem die Kirche 1944 durch alliierte Fliegerbomben beschädigt. Die Kirche wurde 1946 wieder aufgebaut und 1949 eingeweiht.
  2. Der äußere Eindruck der Loretokirche wird durch die drei Kapellenanbauten bestimmt, die dem Gesamtgebäude einen architektonisch lebendigen Zug verleihen. Dabei hebt sich vor allem die mit einem behäbigen Glockendach versehene Altöttingkapelle ab, die an die Stelle eines Chores tritt. Seitlich davon liegen die Anbauten der Loreto- und Einsiedelnkapelle. Viele Menschen erfahren noch heute wunderbare Hilfe durch das Aufsetzen der Christkindlstatuette. Zu Pfingsten 1937 wurde von Erzbischof Sigismund Waitz die Ewige Anbetung eingeführt, die seither ohne Unterbrechung eingehalten wird.
  3. Derzeit sind 14 Schwestern im Kloster. Sie leben in strenger Klausur und das Kloster ist nicht öffentlich zugänglich. Zur Anbetung und zu den Gottesdiensten ist die Kirche immer offen. Das berühmte Loreto-Kindl kann auf Anfrage auch zum Segen aufgesetzt werden (in der Pforte nachfragen).
Autor/in: Korbinian Birnbacher OSB