Adneter Moos © C. Arming & C. Eichberger Ein Moor ändert sein Gesicht
Der geschützte Landschaftsteil Adneter Moos repräsentiert den letzten großen Rest ehemals ausgedehnter offener Feuchtlandschaften im Bereich des Salzachtales. Durch Nutzungsaufgabe und Aufforstung wies das Schutzgebiet noch 2004 einen schlechten Erhaltungszustand auf. Hochwertige Niedermoorflächen wurden vor über 40 Jahren streifengepflügt und aufgeforstet. –> Streuwiesen und Roßheuwiesen wurden aufgeforstet oder aus der Nutzung genommen und verwandelten sich über Jahrzehnte zu flächigen und eintönigen Schilfmonokulturen. Der ehemals offene Streuwiesencharakter des Gebietes ging damit fast zur Gänze verloren.
Die Gewöhnliche Prachtnelke findet man im Tennengau nur im Adneter Moos © C. Arming & C. Eichberger
Rotkiefer, Berberitze und Liguster prägen den seltenen Lebensraumtyp Kiefernwald © C. Arming & C. Eichberger
Zur Wiederherstellung des ehemals ausgedehnten Streuwiesengebietes wurde 2005 auf Grundlage eines Landschaftspflegeplanes mit umfangreichen Renaturierungsmaßnahmen begonnen. An Hand der attraktiv gestalteten Erlebnisstationen kann der landschaftliche Wandel von vormals bis zu 40 Jahre brachliegenden Streuwiesen und Aufforstungen hin zu (Bild: Die Gewöhnliche Prachtnelke findet man im Tennengau nur im Adneter Moos.) einer wieder offenen Streuwiesenlandschaft hautnah miterlebt werden. Die Rückeroberung der vielfältigen Niedermoorlebensräume mit ihren charakteristischen und seltenen Tier- und Pflanzenarten wird an den Stationen des Themenweges ebenfalls vermittelt.
Im Adneter Moos findet man eine Fülle verschiedener Lebensräume, die für mehr als ein Viertel aller in Salzburg vorkommenden Pflanzenarten die notwendigen Lebens- aber auch Überlebensgrundlagen bieten.
Dabei könnten diese Lebensräume gegensätzlicher nicht sein. Neben Kopfbinsenriedern, Kohldistelwiesen, Großseggen-Beständen und Pfeifengrasstreuwiesen findet man im Zentrum des Feuchtgebietes einen in Salzburg fast ausgestorbenen an Trockenheit gebundenen Lebensraumtyp. Auf extrem flachgründigem Schotterboden trifft man auf einen Kiefernwald mit charakteristischer Kraut- und Strauchschicht.
Autor/in: Dr. Günter Jaritz