Karmelitenkloster (bis 2009) – Bad Reichenhall

Broschüre:

Auf Anregung von Kardinal Michael Faulhaber übertrug die Pfarrei St. Nikolaus ihre Filialkirche St. Ägidius 1934 dem Orden der Karmeliten. Für die Kirche fertigte der Schreiner und Laienbruder Fr. Alois Ehrlich zwei Beichtstühle sowie einen Seitenaltar an. Drei Patres und zwei Brüder übernahmen fortan die Pflege von St. Ägidius sowie die dort gehaltenen Gottesdienste und Andachten. Ein wesentliches Merkmal ihrer Tätigkeit war außerdem die Kurseelsorge.

Eine zur Kur in Bad Reichenhall weilende Familie aus Bonn schenkte dem Orden 1938 eine Kopie des Gnadenbildes „Maria Stock“, das seit dem Jahre 1717 in Skoky / Mariastock (Tschechien) verehrt wurde. In den 1950er Jahren gelang es dem Prior des Bad Reichenhaller Karmelitenklosters, P. Thaddäus Ballsieper, eine in kurzer Blüte befindliche Wallfahrt zu dieser in der Ägydikirche aufgestellten Gnadenbild-Kopie zu fördern. Als Verfasser theologischer und marianischer Schriften trat Ballsieper wiederholt in Erscheinung.

Der Konvent wechselte innerhalb der Stadt mehrmals seine Residenz (Wittelsbacherplatz 4; Unterer Lindenplatz 2) und bewohnte ab 1964 das Haus in der Dreifaltigkeitsgasse 10. Mit Ende des Jahres 2009 wurde die klösterliche Niederlassung der Karmeliten in Bad Reichenhall geschlossen.

Autor/in: Dr. Johannes Lang