Maria Sorg / Missionshaus der St. Petrus-Claver-Sodalität – Bergheim

Broschüre:
Maria Theresia Ledochowska © H. Dopsch
Maria Theresia Ledochowska © H. Dopsch
  1. Die einer polnischen Adelsfamilie entstammende Gräfin Maria Theresia Ledochowska (1863-1922) zog sich vor 1890 in das Asyl der Barmherzigen Schwestern in Salzburg-Riedenburg zurück, um sich ganz dem Kampf gegen die Unterdrückung der Schwarzen in Afrika zu widmen. Sie gründete die nach dem spanischen Jesuiten Petrus Claver benannte „St. Petrus-Claver-Sodalität“ und veröffentlichte in der Zeitschrift „Echo aus Afrika“ Berichte aus den afrikanischen Missionsstationen. Zur Herstellung ihrer Zeitschrift und weiterer Publikationen erwarb sie 1897 die verfallene Papierfabrik in Lengfelden bei Bergheim und richtete darin das Missionshaus „Maria Sorg“ ein. In der hauseigenen Druckerei wurden Missionsblätter, Kalender, Broschüren und Flugschriften in großer Zahl gedruckt, aber auch Religionsbücher, Katechismen, biblische Geschichten, Heiligenleben und Gebetbücher in afrikanischen Sprachen hergestellt und versandt.
  2. Bald entstanden weitere Häuser in Wien, München, Triest und Rom, dann auch Niederlassungen in Spanien, England und den Vereinigten Staaten. Gräfin Ledochowska, die zwar selbst nie nach Afrika kam, aber dort als „Mutter der Schwarzen“ gerühmt wurde, verbrachte ihre letzten Lebensjahre in Italien und starb 1922 in Rom. Von Papst Paul VI. wurde sie 1975 selig gesprochen. Das von ihr gegründete Missionswerk erlebte nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Errichtung neuer Niederlassungen in allen Teilen der Welt einen großartigen Aufschwung. Weltweit umfasst es derzeit 38 Häuser mit 226 Schwestern, das Generalhaus befindet sich in Rom.
  3. Im Missionshaus Maria Sorg sind derzeit 13 Schwestern aus Indien, Afrika, Polen und Österreich tätig. Sie widmen sich vor allem der Redaktion der Zeitschriften „Echo aus Afrika“ und „Afrika für Christus“. Die Druckerei wurde schon vor Jahrzehnten eingestellt, da die Redaktionsarbeit per EDV erfolgt und Zeitschriften und Bücher wegen der hohen Portokosten nicht mehr in Europa sondern in Afrika und Indien gedruckt werden.
Autor/in: Heinz Dopsch