Brunnstube der Solequelle © J. Lang St. Peter’sche Solequelle aus dem Mittelalter
Eine im Eigentum der Abtei St. Peter in Salzburg befindliche Solequelle am Fuße der Pfannhauswand wird im Jahre 1186 erstmals urkundlich genannt. Damals nutzte man die Quellsole zur Salzproduktion in einer nahe gelegenen Kleinsaline. Da St. Peter ab dem ausgehenden 12. Jahrhundert als Mitsieder an der Saline Hallein auftrat, dürfte die Unkener Saline im Verlaufe des Spätmittelalters nur noch für den lokalen Bedarf genutzt worden und schließlich in Vergessenheit geraten sein. 1666 deckten zwei Unkener Bauern den Brunnen erneut auf, der noch in Holz ausgeschachtet war und eine Tiefe von rund 10 Metern aufwies. Eine damals noch im Volk kursierende Erzählung besagte, dass der Unkener Salzbrunnen seine Wiederaufnahme erleben würde, wenn man „in Reichenhall dem Arbeiter zu hart mitfahre “.
Die damals festgestellte Grädigkeit der Sole lag bei 10% Salzgehalt, weshalb man prüfte, die Quelle bergmännisch zu erschließen, um das Salzwasser zunächst unter-, dann obertägig im natürlichen Gefälle mittels Rohrleitung bis zum Gut Oberrain zu leiten. Da man vermutlich die Kosten scheute, ließ man 1676 lediglich eine Hütte über dem Brunnen errichten. Die Unkener Bevölkerung erhielt stattdessen – bis 1710 – pachtweise die Erlaubnis, sich an dem Salzwasser zu bedienen und das Viehfutter damit zu tränken. Der Bitte eines Untertans, für den Eigenbedarf Salz zu sieden, wurde nicht entsprochen. Offenbar hatte es bereits vor der „Wiederentdeckung“ der Quelle 1666 deren Nutzung für Badezwecke durch den benachbarten Meislbauern gegeben, der ganz in der Nähe der Quelle ein Badhaus errichtet hatte. Man zog zwar im Jahre 1812 noch einmal eine salinarische Nutzung der Quelle in Betracht und teufte daher den Schacht weiter ab, entschied sich aber dann anders. Nachdem die nahe gelegene Taverne Oberrain 1841 umgebaut worden war, leitete man das Salzwasser in das dort neu errichtete Badehaus, um fortan Solebäder anzubieten.
Ehemaliges Bad Oberrain © J. Lang
Bad Unken, Stahlstich um 1855 © Stadtarchiv Bad Reichenhall
Der Unkener Badebetrieb florierte bis zum Ersten Weltkrieg. Ab dem Jahre 1946 bemühte sich der Bürgermeister von Lofer um die Nutzung des Wassers als Heil- und Mineralquelle, verlieh ihr den Namen „Bischofsquelle“ und ließ eine chemische Analyse vornehmen. Letztmalig wurden 1979, nach einer Reinigung des Schachts und einer neuerlichen Wasseranalyse, Überlegungen zur Errichtung eines Solebades vorgenommen – abermals ohne Ergebnis. Seither ruht die Solequelle, für die Allgemeinheit unzugänglich, unter einer Blockhütte am Fuße der Pfannhauswand.
Autor/in: Dr. Johannes Lang
Bischofsquelle am Pfannhausberg – Unken 5091
Unken