Chiemseehof © Land Salzburg Bildungsmedien Residenz des Bischofs von Chiemsee
1216 wurde das bestehende Haus dem Bischof des neu gegründeten Bistums Chiemsee als Wohnsitz in der Stadt Salzburg übergeben. 1300 erfolgte ein erster Ausbau, 1356 wurde die Hauskapelle geweiht. Umliegende Häuser wurden dazugekauft, so dass ein spätmittelalterlicher Bischofssitz entstand. Nach einem Brand waren Neubauten nötig, wie der Getreidekasten 1677, die Toreinfahrt 1694, das Kammerdienerstöckl zu Ende des 18. Jahrhunderts. Da der Bischof von Chiemsee an seinem eigentlichen Bischofssitz auf der Herreninsel im Chiemsee nur gegen Bezahlung wohnen durfte, musste der Chiemseehof in Salzburg allmählich zu einer Residenz ausgebaut werden. Auch wünschte der Salzburger Erzbischof, dass er seinen Weihbischof „stets griffbereit“ hatte. Im südseitigen Verbindungstrakt sind in einem Gang über den Arkaden die Wappen aller und die Portraits der meisten Chiemseer Bischöfe erhalten. Besonders hübsch ist das Kupferstichkabinett aus dem 18. Jahrhundert.
Die Aufhebung des Bistums 1805 überlebte der Chiemseehof vorerst, weil der letzte Bischof Sigmund Christoph Graf von Zeil und Trauchburg für den geflohenen Fürsterzbischof die geistlichen, 1809 auch die weltlichen Aufgaben übernahm. 1824-1835 war der Chiemseehof Residenz für den neuen Erzbischof Augustin Gruber. 1866 konnte ihn das Land Salzburg als Sitz des neuen Salzburger Landtages erwerben. Seither wurde das Torstöckl mit Kapelle abgerissen und der ganze Komplex für den Landtag, den Landeshauptmann und einige Abteilungen des Amtes der Salzburger Landesregierung mehrfach umgebaut.
Eigentümer: Land Salzburg, Sitz des Landeshauptmannes und des Landtages sowie einiger Ämter der Landesregierung.
Autor/in: Dr. Friederike Zaisberger