Fieberbrünndl – Bergen

Broschüre:
Fieberbrünndl © A. Rosenegger

Ehemals reicher Quell

Am westlichen Abhang des Ramberges entspringt eine Quelle, welche landläufig das „Fieberbrünndl“ genannt wird. Einst sprudelte das Fieberbrünndl als üppiger Wasserfluss aus dem nummulitenreichen helvetischen Gestein, wurde aber in jüngerer Zeit durch intensive Wohnverbauung im oberen Bereich erheblich gestört und dadurch fast ausgetrocknet. nur in niederschlagsreichen Zeiten tritt es als Quellfluss wahrnehmbar in Erscheinung. nicht zuletzt, weil es aus demselben Gesteinsverband tritt wie die Heilquelle von Bad Adelholzen, sagte man dem Fieberbrünndl ähnliche Heilkräfte nach. Ältere Bergener erinnern sich, dass bei fieberhaften Erkrankungen gerne das Wasser des Fieberbrünndls in Anspruch genommen wurde. Im Jahr 1921 wurde der Quellaustritt gefasst. Generell sind das Bergener Tal am Fuß von Hochfelln und Hochgern sowie deren Vorberge ein reiches Einzugsgebiet sprudelnder Quellen. Zu erwähnen sind z.B. das Ochsenbrünndl, das sich am Weg zur Bründlingalm befindet, oder das Moses-Brünndl auf halbem Weg zum Wallfahrtsort Maria Eck, die man bei Krankheitsfällen aufsuchte. Dem Ortspatron, dem hl. Ägidius, wurde das große Quellreservoir im Einfang gewidmet, aus dem die Gemeinde Bergen ihr Trinkwasser bezieht. Bergener Heimatkenner berichten auch von genannten Kechbrunnen (Kalkbrunnen), die an verschiedenen Plätzen im Bergener Moos hervortreten und denen eine mystische Bedeutung beigemessen wird.

Ortsansicht Bergen, um 1910 ©Fotoarchiv Landratsamt Traunstein
Autor/in: Albert Rosenegger