Gasthofgut und Kasten – Eben im Pongau

Broschüre:
Gasthofgut Eben © TV Eben
Gasthofgut Eben © TV Eben

Fürstenkasten – heute Tauernstraßenmuseum

Der 1074 genannte ehemalige Zehenthof des Klosters Admont (Steiermark) bzw. des Fürsterzbischofs von Salzburg ist heute die an der A 10 gelegene Autobahn-Raststätte „Landzeit Eben-Nord“ und daher nur mit Vignette erreichbar.

Zum Sitz der „Urbarpropstei Fritz“ waren 233 Bauerngüter im Enns-Pongau und im Raum Werfen abgabenpflichtig. Um 1450 wurde dem Gut die Wirtshaus-Gerechtsame verliehen. 1575 musste Admont den gesamten Besitz an den Salzburger Erzbischof und Landesherrn verkaufen. Der Gasthof wurde 1695 „privatisiert“ (Erbhof bis 1986).

Der „Fürstenkasten“ blieb bis zur Grundentlastung 1848 erzbischöflicher bzw. aerarischer (kaiserlich-österreichischer) Getreidespeicher. Dann gehörte er zum Gasthofgut. Das gesamte Anwesen wurde 1986 von der Bundesgebäudeverwaltung an die Tauernautobahn-Gesellschaft verkauft, die ab 1990 im Fürstenkasten das Tauernstraßenmuseum einrichten ließ.

Der verkleinerte, in den Außenmauern erhaltene Gasthof wurde zur Raststätte. Der gotische Flügelaltar (um 1490) ausder Hauskapelle kam 1938 in den Kunsthandel und ist verschollen.

Am sanierten Fürstenkasten von 1557 sind das Wappen von Fürsterzbischof Hieronymus Colloredo (1772-1803/12) und eine Sonnenuhr sowie eine Rötelzeichnung der Stadt Radstadt aus dem 16. Jahrhundert erhalten.

Autor/in: Dr. Friederike Zaisberger