Gnadenbründl – Mattsee

Broschüre:
© A. Hirsch

Bescheidene Quelle beim fürsterzbischöflichen Sommersitz

Zum Zellhof, einem ehemaligen Gutshof des Kollegiatstifts Mattsee und heutigen Pfadfinderdorf, gehört eine in ihren Ursprüngen romanische Kirche. Zunächst dem heiligen Georg, später der Gottesmutter geweiht, wurde sie 1620 durch Erzbischof Max Gandolf von Kuenburg im Barockstil umgebaut. Mehrere Erzbischöfe machten den Zellhof zu ihrem Sommersitz und nahmen bauliche Veränderungen vor. Einer Legende zufolge erschien einer Blinden um das Jahr 1690 bei einer nahe gelegenen Quelle am Ufer des Grabensees in einer Buche die Gottesmutter, die ihr das Quellwasser zum Auswaschen der Augen empfahl. nachdem die Frau daraufhin sehend geworden war, entwickelte sich rasch eine Wallfahrt zu der Quelle, wo ein Bildstock mit einer Kopie des Altöttinger Gnadenbildes aufgestellt wurde. Später überführte man das Gnadenbild in die Kirche, wo es im Zentrum des Altares steht.

Wundersame Erscheinung am Gnadenbründl © A. Hirsch

Einige Votivbilder an den Wänden der Kirche zeugen von der einst blühenden Wallfahrt. Das „Gnadenbründl“, welches in erster Linie bei Augenleiden aufgesucht wurde, befindet sich einige hundert Meter vom Zellhof entfernt direkt am ostufer des Grabensees und ist durch eine hölzerne Tafel gekennzeichnet. An der Quelle ist die Böschung mit Steinen befestigt; durch ein Metallrohr läuft das Wasser direkt in den See.

Autor/in: Andreas Hirsch