Goldener Zweig – Bad Reichenhall

Broschüre:
© A. Hirsch

Grenzpunkt mit köstlichem Wasser

Der Goldene Zweig liegt knapp 700 m südwestlich der Staufenbrücke zwischen Bad Reichenhall und Piding an der Südflanke des Fuderheubergs. Oberhalb des Weges entspringt an einem Felsen, den man früher ebenfalls Goldener Zweig nannte, ein kleiner Bach, der nach wenigen hundert Metern in die Saalach mündet. Dieser Wasserlauf bildete einen Grenzpunkt zwischen der Grafschaft im oberen Salzburggau und der vermutlich in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts entstandenen Grafschaft Reichenhall. Mit dem zweiten Vertrag von Erharting (1275) markierte der Goldene Zweig bis 1810 die Grenze zwischen Salzburg und Bayern. Der bislang noch nicht hinreichend erforschte name erscheint erstmals in einer Urkunde vom 20. September 1305: Der hoch verschuldete Wilhelm von Staufeneck verkaufte an Erzbischof Konrad IV. von Salzburg seinen Anteil an der Burg Staufeneck und umliegenden Grundbesitz, darunter seine Hälfte des Berges „Stouff “ (Hochstaufen) von dem „guldenem Zwei“ (Goldener Zweig) bis nach Aufham.

Historischer Plan mit Eintragung des Goldenen Zweigs © A. Hirsch

Lorenz Hübner berichtet in seiner Beschreibung des Erzstiftes Salzburg von 1796: „Im Jahr 1646 und 47 wollte man sogar vom goldenen Zweige aufwärts ein Goldbergwerk gespüret haben. Allein man stand gar bald davon ab, wie einige aufgelassene Gruben davon bezeugen.“ Seit den 1960er Jahren befinden sich beim Goldenen Zweig Quellfassungen für die Trinkwasserversorgung der Gemeinde Piding und ein hölzerner Brunnen. Dessen Wasser erfreut sich bei der Bevölkerung großer Beliebtheit.

Autor/in: Andreas Hirsch