Haarmoos © Georg Unterhauser/ANL Abwechslungsreiche Streuwiesenlandschaft
Das Haarmoos liegt eingebettet in eine eiszeitlich geprägte –> Drumlin landschaft zwischen dem Schönramer Filz im Südwesten und dem Abtsdorfer See im Nordosten. Nach dem Abschmelzen der eiszeitlichen Gletscher füllte sich hier eine Geländesenke mit Schmelzwasser. Durch natürliche Verlandungsprozesse wurde dieser See im Laufe der Jahrtausende immer kleiner. Im 18. Jahrhundert wurden große Flächen durch Entwässerungsgräben und durch Tieferlegung des Schinderbaches trocken gelegt. So entstanden aus den flachen Seebereichen die Niedermoorflächen des Haarmoos. Der heutige Abtsdorfer See bedeckt nur noch ein Siebtel der ursprünglichen Seefläche.
Das Haarmoos präsentiert sich heute als Kulturlandschaft mit unterschiedlichen Lebensräumen. Hochstaudenfluren, extensive Feuchtwiesen und intensive Glatthaferwiesen finden sich im kleinräumigen Wechsel mit einigen wenigen intakten Niedermoorflächen.
Feuchte Glatthaferwiese © Peter Sturm, ANL
Barrierefreie Aussichtsplattform © P. Loreth
Die größte zusammenhängende Streuwiesenlandschaft der Biosphärenregion Berchtesgadener Land bietet dadurch Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen und gilt als das größte Wiesenbrütergebiet in Südostbayern.
Der Erhalt der Biodiversität dieses Natura 2000-Gebietes ist insbesondere von der Fortführung der traditionellen Herbstmahd abhängig, ohne die die Flächen relativ schnell verbuschen und so ihre Bedeutung als Lebensraum für Fauna und Flora verlieren würden.
Das Haarmoos ist durch ein durchdachtes Informations- und Lenkungskonzept gut erschlossen und lädt zu jeder Jahreszeit zu einem spannenden Naturerlebnis ein.
Autor/in: Dr. Peter Loreth / Hannes Krauss