Kirchbergschlössl – Bad Reichenhall

Broschüre:
Kirchbergschlössl in Bad Reichenhall © H. Guggenberger
Kirchbergschlössl in Bad Reichenhall © H. Guggenberger

vom Versorgungsgut zum Barockschloss

Um 1400 erwarb die Reichenhaller Patrizierfamilie Kastner vom Salzburger Erzbischof ein bäuerliches Gehöft zu Lehen, das als Versorgungsgut für die mittelalterliche Burg Kirchberg bereits im Jahre 1130 urkundlich erwähnt wurde. Nach der Zerstörung dieser Burg 1262 entwickelte sich der gleichnamig Hof Kirchberg zum bedeutenden landwirtschaftliche Anwesen, dem ursprünglich auch mehrere Mühlen angehörten. Zu Beginn des 16. Jahrhundert präsentierte sich das Adelsgut als befestigtes Haus mit umgebender zinnenbekrönter Ringmauer, die heute verschwunden ist. Vermutlich besaß es bereits damals die heutigen Ausmaße mit den vier aufgesetzten Ecktürmchen, wie sie von den Gewerkensitzen aus dem salzburgischen Raum bekannt sind.

Wappen am Kirchbergschlössl in Bad Reichenhall © H. Guggenberger
Wappen am Kirchbergschlössl in Bad Reichenhall © H. Guggenberger

Mehrere Adelige, darunter hochrangige Beamte, waren im 17. und 18. Jahrhundert im Besitz des Anwesens. 1724 erwarb der aus Marktschellenberg stammende Holzwarenverleger Peter von Walthern und Neubau das Schloss und veranlasste eine umfassende Renovierung und Barockisierung der äußeren Fassade. Die nahe dem Schloss entspringende und bereit 1507 urkundlich erwähnte Kirchbergquelle zog im 17. Jahrhundert die Etablierung eines Badebetriebs im benachbarten so genannten „Ledererbad“ nach sich. 1786 wurden hier erstmals Solebäder verabreicht. Ab 1823 versuchte man verstärkt, Kirchberg als Badeort bekannt zu machen. Die größte Blüte erlebte das „Bad Kirchberg“ in den Jahren von 1864 bis 1914.

Privatbesitz, Gastronomiebtrieb

Autor/in: Dr. Johannes Lang