Klostergut Harpfetsham © H. Roth
Der Pfarrhof von Palling befand sich ehemals im südöstlich gelegenen Harpfetsham. Die vierflügelige Anlage aus Pfarrhaus, Kapelle und landwirtschaftlichen Gebäuden ist ein Beispiel einer stattlichen Pfarrökonomie als wirtschaftliche Grundlage des Pfarrers und seiner Kapläne. Der weitläufige Grundbesitz geht auf Schenkungen der Hochstiftsministerialen von Harpfetsham im 12. Jahrhundert zurück. Bis 1941 als Pfarrökonomie betrieben, diente die Anlage bis 1946 dem „Institut der Englischen Fräulein“ von München-Nymphenburg als Niederlassung und seither den „Dienerinnen der Göttlichen Vorsehung“ des Klosters Schönbrunn bei Dachau als Schwestern-Erholungsheim und für religiöse Einkehrtage.
Toreinfahrt zum Pfarrhof des Klosterguts Harpfetsham © H. Roth
Um den weiträumigen Hof, der durch eine Toreinfahrt zugänglich ist, gruppieren sich das dreigeschossige Pfarrhaus von 1732, das Kooperatorstöckl von 1751 und landwirtschaftliche Gebäude mit reichem Bundwerk aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. An der Ostseite steht im baulichen Verbund mit dem Pfarrhof die 1476 geweihte und um 1700 barockisierte Kapelle St. Jakobus. An den Wänden Malereireste mit ornamentalen und figuralen Motiven aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Im Choraltar von 1684 ein Ölbild des hl. Franziskus vor der Muttergottes, flankiert von den Schnitzfiguren der hll. Jakobus und Nikolaus.
Autor/in: Hans Roth