Kollegialstift St. Laurentius in Tittmoning © H. Roth Die durch bedeutende Funde belegte römische Besiedelung lässt die Vermutung zu, dass die heutige Pfarrkirche mit dem Patrozinium des römischen Diakons und Märtyrers Laurentius in ihren Anfängen noch in die Spätantike zurückreichen könnte.
1189 übergab Erzbischof Adalbert III. die Pfarrkirche mit den Filialen Kirchheim und Asten dem Benediktinerinnenkloster Nonnberg, das bis 1634 das Präsentationsrecht für den Stadtpfarrer innehatte. 1410 wurde an Stelle eines romanischen Vorgängerbaues mit der Errichtung des Chores der Neubau der Stadtpfarrkirche eingeleitet. Die Einwölbung des Langhauses erfolgte 1514, der Turmbau erst 1539. Aus den gleichen seelsorglichen Gründen wie bei Laufen errichtete Erzbischof Paris Graf Lodron 1633/34 ein Kollegiatstift für einen Stiftsdekan, drei Kuratkanoniker und zwei Inkuratkanoniker. Dieses Weltpriesterkollegium, für das 1634 südwestlich der Stiftskirche das noch bestehende Kanonikerhaus errichtet wurde, war zur Teilnahme am täglichen Chorgebet und Kapitelamt verpflichtet. Oberhalb des Priesterhauses wurde der Dekanshof als italianisierender Neubau 1881 errichtet. Der Stadtpfarrer führt noch den Titel Stiftsdekan, verfügt aber über keine Kanoniker.
Autor/in: Hans Roth