Löwenquelle – Unken

Broschüre:
© J. Lang

Ehemalige Trinkquelle für Bad Oberrain

Im Jahre 1842 ließ der Besitzer des Gasthofs Oberrain eine auf der rechten Saalachseite entspringende Quelle fassen und mit einer Brunnenfigur versehen: einem liegenden Löwen, aus dessen Maul sich das Wasser der Quelle in ein kleines Becken ergießt. Seither trägt sie den Namen „Löwenquelle“. Man attestierte dem Wasser Klarheit und einen frischen, belebenden Geschmack. Das Wasser der 5° C kalten Quelle, die offenbar auch von Durchreisenden aufgesucht wurde, leitete man zusammen mit der Schütterbadquelle über die Saalach zum Badhaus des Oberrainguts, wo es zur Trinkkkur verwendet wurde.

Löwenquelle auf einem Werbeplakat, um 1900 © J. Lang

Zusätzlich wurde die Löwenquelle mit einem Pavillon versehen, wohin Kurgäste auf ihren Wanderungen gelangten. Obwohl eine Wasseranalyse nicht vorlag, führte man schon in den Anfangsjahren des Kurbades Oberrain zahlreiche Heilerfolge – vor allem bei Nervenleiden, Verdauungsbeschwerden und Krankheiten der inneren Organe – auf die Trinkkur zurück. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts galt Unken als Heilbad, da Oberrain zeitweise überregionale Bekanntheit besaß. Mit der behördlichen Feststellung im Jahre 1908, wonach die Unkener Quellen nicht als Heilwässer anzusehen seien, kam der Badebetrieb noch vor dem Ersten Weltkrieg zum Erliegen.

Autor/in: Dr. Johannes Lang