Maria Mühlberg – Waging am See

Broschüre:
© A. Hirsch

Ein einst „hochgeachter“ Brunnen

Maria Mühlberg gehörte zu den bedeutendsten Wallfahrtsstätten im weiten Umkreis und wird auch heute noch von vielen Wallfahrern aufgesucht. Im Innern der Kirche sind etwa 390 Votivtafeln aus der Zeit von 1670 bis heute angebracht. Als Ursprung der Gnadenstätte gilt ein Andachtsbild mit der Darstellung des Gnadenbildes von Kloster Ettal, das an einem Birnbaum aufgehängt wurde. Um 1669 begann mit der Errichtung einer kleinen hölzernen Kapelle die Verehrung dieses Bildes durch die Bevölkerung. Die jährlich steigende Zahl von Wallfahrern führte schließlich zum Bau einer Wallfahrtskirche im Jahre 1709. Der Hochaltar war als geschnitzter freistehender Birnbaum gestaltet, in dessen Krone das Gnadenbild angebracht war. Erstmals wurde 1671 eine heilkräftige „Lakhen“ neben dem Heiligtum erwähnt, die man in einem gemauerten Brunnen fasste. Die um 1683 geplante Verlegung der Wallfahrt nach Waging kam nicht zustande, da der „hochgeachte Brunnen einen solchen Zugang gewohnen, daß es schwerlich bey so vilfältig genossenen Hilff dessen entraten…werden khann.“ Vornehmlich bei Fußbeschwerden und Augenleiden hat das Quellwasser Verwendung gefunden. Aber auch Kopf- und Gliedererkrankungen, Frauenleiden, Kinderkrankheiten und Fieber sind in den Mirakelbüchern vermerkt. Der sieben Meter tiefe achteckige Brunnenschacht ist mit einem spitzen Kupferdach bedeckt. Seit den 1970er Jahren ist die Pumpvorrichtung abgesperrt.

© A. Hirsch
Autor/in: Andreas Hirsch