Ofenauer-Quelle – Golling

Broschüre:
© E. Urbanek

Das salzige Bächlein

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zählte man in Golling und dessen Umgebung mehrere mineralhaltige Quellen, so etwa die Schwefelquelle am Gipsberg in Moosegg. Letztere – man nannte sie wegen der schwefelsauren Bestandteile auch „Salzbründl“ – wurde im Jahre 1801 entdeckt. Während diese einst im so genannten „Sauloch“ entspringende Quelle heute nicht mehr bekannt ist, fördert das salzführende Haselgebirge im Gollinger Raum noch eine weitere salzhaltige Quelle: Am Fuße des Ofenauerberges links der Salzach, zwischen den Bauerngehöften Ofenauer und Eder, entspringt eine Kochsalzquelle, deren Quellort gefasst ist, und die als kleines unscheinbares Bächlein nach knapp einhundert Metern in die Salzach mündet.

Ausfluss in die Salzach © E. Urbanek

Heinrich Wallmann beschrieb im Jahre 1862 diese Quelle, stellte einen hohen Gehalt an Natriumchlorid und schwefelsaurem Kalk, zudem in abgemilderter Form Kohlensäure, Eisen und Magnesium fest. Eine chemische Wasseranalyse erfolgte im Jahre 1874. „Da diese Quelle in einer herrlichen Gegend, am Fusse hoher Gebirge, in einem von Winden geschützten Kessel, an der Salzach liegt, so verdient diese Kochsalzquelle eine Beachtung, wenigstens von Seiten der Anwohner. Gegenwärtig lässt man das Vieh davon trinken“, kritisierte Wallmann. Tatsächlich diente die salzhaltige Ofenauer-Quelle, die in der Bevölkerung auch als „Sulzenbründl“ bekannt ist, bis in die 1970er Jahre den im Hochtal zwischen Ofenauerberg und Tannhausberg gehaltenen Schafherden beim Abtrieb als beliebte Tränke.

Autor/in: Dr. Johannes Lang