Plainburg – Großgmain

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Plainburg © Bundesdenkmalamt
Plainburg © Bundesdenkmalamt

mächtigste mittelalterliche Burg Salzburgs

Auf einem steilen, nach allen Seiten abfallenden Hügel östlich des Ortes bewachte die volkstümlich „Salzbüchsel“ genannte Burg den alten Salzweg, auf dem das Salz aus Berchtesgaden – über salzburgisches Territorium – nach Bayern ausgeführt wurde. Die mächtige Ruine wurde 1982/83 saniert. Der Burghügel war schon in der Steinzeit besiedelt. Die mächtigste mittelalterliche Burg im Land Salzburg ist 1108 im Besitz der Grafen von Plain, den Nachfolgern der Sieghardinger, nachweisbar. Die Burgkapelle war dem hl. Blasius geweiht.

Folgende Bauteile sind erhalten: der Torbereich mit Turm in der äußeren Ringmauer, das Burgtor wurde rekonstruiert,

© Bundesdenkmalamt
Teil der Burgmauer © Bundesdenkmalamt

die ehemalige Zugbrücke als stabile Holzbrücke errichtet. Der innere Burgbereich wird von einer rund 10 m hohen Ringmauer umschlossen, das Tor vom Wappen des Fürsterzbischofs Max Gandolf v. Kuenburg bekrönt. Gegen Norden befand sich der Palas, von dem noch ein spätgotisches Kapellenfenster zu sehen ist. Die Zisterne soll einst bis zum Fuß des Burghügels gereicht haben. Im Auftrag Kaiser Friedrich Barbarossas hatten die Plainer Grafen während seiner Auseinandersetzungen mit Papst Alexander III. im April 1167 den Dombezirk in der Stadt Salzburg niedergebrannt. An die Erben der Plainer, die Grafen von Hardegg, wird bis heute in St. Bartholomä am Königssee gedacht.

1292 gingen Burg und Herrschaft Plain durch Kauf an den Erzbischof. Von da an diente die Burg als Verwaltungszentrum. Am 11. Mai 1339 weilte Kaiser Ludwig IV., der Bayer, auf der Plainburg. 1594 wurde der Gerichtssitz nach Stauffenegg verlegt. 1796 verließ der letzte Bewohner die zur Ruine gewordene Anlage. 1813 erhielt Kronprinz Ludwig v. Bayern die Plainburg mit dem Untersberg durch einen im Datum gefälschten Vertrag von seinem Vater geschenkt. Prinzregent Luitpold verkaufte den Besitz 1870 an Friedrich v. Löwenstern. Seit 1896 ist das Burggelände Privatbesitz.

Autor/in: Dr. Friederike Zaisberger