Ruinen Alten- und Lichtentann – Henndorf am Wallersee

Broschüre:
Reste der bedeutenden Burganlagen © Bundesdenkmalamt
Reste der bedeutenden Burganlagen © Bundesdenkmalamt

Reste bedeutender Burganlagen

Von der mächtigen Wasserburg Altentann ist inmitten des Golfplatzes „Altentann“ kein aufgehendes Mauerwerk mehr vorhanden. Die Ruine Lichtentann erreicht man am Nordwestrand des Henndorfer Waldes nach etwa 15 Gehminuten auf dem markierten Weg in Richtung Heimkehrerkreuz.

Um 788 schenkte Adalunc ein Gut „im Ort Tan im Salzburggau“ dem Kloster Mondsee. Die Herren von Tann und ihre Seitenlinien – Steinkirchen, Kalhamer, die Toerring und die edelfreien Haunsperger – waren so mächtig, dass sie zwei Burgen im späteren Pfleggericht Alt- und Lichtentann (Neumarkt am Wallersee) bauen konnten. Der „Tanner Krieg“ in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts, mit dem sich der einflussreiche salzburgische Adel gegen den Übergang der Lehenshoheit vom Bayernherzog auf den Salzburger Erzbischof und den Verlust seiner Vogteirechte (Gerichtshoheit) wehrte, endete erst mit dem Aussterben der Tanner 1396. Die Kalhamer verließen Salzburg schon 1333, die Kuchler gingen um 1400 außer Landes.

Von 1418 bis zur Grundentlastung gehörte die 1680 durch einen Brand weitgeweitgehend zerstörte Burg Altentann den Erbpflegern von Alt- und Lichtentann, der Familie der Grafen Überacker. Lichtentann wird 1282 erstmals erwähnt. Die großartige, in den Dimensionen der Plainburg ähnliche Burg kam 1362 an den Erzbischof, der sie verfallen ließ. 1607 wurden die Pfleggerichte Alt- und Lichtentann vereinigt. 1916 kaufte die Familie Mayr-Melnhof den Henndorfer Wald und die Burgruine, deren noch aufgehende Mauerwerkteile (Burgtor) in der Mitte der 1980er Jahre saniert worden sind.

Eigentümer:
Altentann: Golf- und Country Club Gut Altentann
Lichtentann: Privatbesitz

Autor/in: Dr. Friederike Zaisberger