Emsburg – Stadt Salzburg

Broschüre:
Die Emsburg in Salzburg ist seit 1948 das Mutterhaus der Halleiner Schulschwestern. © K. Birnbacher
Die Emsburg in Salzburg ist seit 1948 das Mutterhaus der Halleiner Schulschwestern. © K. Birnbacher

Halleiner Schwestern Franziskanerinnen (ehem. Halleiner Schulschwestern)

  1. Das Schloss Emsburg wurde 1618 vom salzburgischen Hauptmann Johann Sigmund von Mabon erbaut. 1625 wurde das Schloss zu einem adeligen Sitz erhoben und bekam eine Braugerechtsame. Fürsterzbischof Johann Ernst von Thun stiftete den Besitz 1701 dem von ihm neu gegründeten militärischen Ruperti-Ritterorden. In der Folge wurden alle Türen und Fensterläden mit dem Ordenskreuz bemalt, weshalb das dazugehörige Wirtschaftsgebäude bis heute den Namen „Kreuzhof“ führt. Nach der Aufhebung des Ordens 1811 kam das Gebäude 1816 an das Kloster St. Peter, das die Landwirtschaft einige Jahre führte und das Gebäude bald an Graf Hugo Lamberg, Landeshauptmann von Salzburg 1872-1880, verkaufte, der einige Um- und Neubauten hinzufügte. Seit 1948 ist Schloss Emsburg Sitz des Generalates der Halleiner Schulschwestern, die ihr angestammtes Mutterhaus in Hallein durch die NS-Diktatur und durch Kriegsschäden verloren hatten. Die Gründerin der Halleiner Schulschwestern, Maria Theresia Zechner (1697-1763), eine angesehene Bürgersfrau aus Hallein, stellte ihre Kräfte und ihr Vermögen in den Dienst armer Mädchen, die keine Bildungsmöglichkeiten hatten.
    Halleiner Schulschwestern in der alten Tracht der Halleiner Bürgerfrauen, die von 1723 - 1847 als Ordenstracht diente © K. Birnbacher
    Halleiner Schulschwestern in der alten Tracht der Halleiner Bürgerfrauen, die von 1723 – 1847 als Ordenstracht diente © K. Birnbacher

    Mit dem Erbteil ihres Vaters kaufte sie 1723 das „Lechnerhaus“, das heute als „Wiege“ der Halleiner Schulschwestern gilt. Zechner und ihre Gefährtinnen lebten zunächst als sog. Drittordensschwestern (franziskanische Laienbewegung) arm unter armen Kindern. Die lediglich aus gleich gesinnten Frauen bestehende Gemeinschaft erhielt schließlich 1823 bischöflich approbierte Statuten.

  2. 1845 holte Kaiserin-Mutter Carolina Augusta die Schwestern nach Wien-Erdberg und im Jahre 1847 erhielten die Schwestern, die ursprünglich eine graue Bürgerstracht trugen, die erste Klosterkleidung. Nachdem sie 1902 erstmals gedruckte Statuten erhielten, wurden die Halleiner Schulschwestern 1904 dem Franziskanerorden aggregiert.
  3. Seit 1934 wirken die Schwestern in Bolivien.
    Halleiner Schulschwestern bei der Missionsarbeit in Bolivien - Klassenzimmer in el Chochis © K. Birnbacher
    Halleiner Schulschwestern bei der Missionsarbeit in Bolivien – Klassenzimmer in el Chochis © K. Birnbacher

    Von dort aus wurden auch verschiedene Niederlassungen in Argentinien gegründet. Die Schwestern arbeiten in Österreich und Südamerika bei Kindern und jungen Menschen, in der Kranken- und Altenpflege sowie in verschiedenen pastoralen Aufgaben. Außer dem Mutterhaus in Schloss Emsburg gibt es noch sieben Gemeinschaften in der Erzdiözese Salzburg (Abtenau, Altenmarkt, Hallein [Haushaltungsschule, Kindergarten, Mädchenpensionat], Kahlsperg, Dürrnberg, St. Johann, Bad Vigaun) und mehrere Filialen in Südamerika (Bolivien und Argentinien). Weil die Gemeinschaft kleiner wird, wurde das Mutterhaus Emsburg 2010 an eine Privatperson verkauft. Ein kleineres Generalat wird bei Schloss Kahlsperg in Oberalm neu gebaut und soll 2012 bezogen werden. Zur Gemeinschaft gehören ca. 70 Schwestern. Das Kloster ist öffentlich nicht zugänglich.

 

 

Autor/in: Korbinian Birnbacher OSB