Edelsitz Schloss Schedling bei Trostberg © C. Soika
Am nördlichen Rand der Stadt Trostberg liegt der ehemalige Edelsitz Schloss Schedling. Nachdem die Marktgemeinde Trostberg 1855 die Hofmark Schedling erworben hatte, konnten sieben Jahre danach die Englischen Fräulein die Führung der Mädchenschule und einer Kinderbewahranstalt im ehemaligen Schloss übernehmen. Auch nach der Schließung der eigenen Mädchenschule in den Klosterräumen im Jahre 1954 unterrichteten die Nonnen noch bis 1992 an verschiedenen Trostberger Schulen. Stets blieb das Institut dabei eine Außenstelle der Englischen Fräulein mit der Zentrale in München-Nymphenburg. Schon 1988 wurde der gesamte Besitz Schloss Schedling eigentumsrechtlich von den Englischen Fräulein an die Stadt Trostberg rückübertragen.
Deckengemälde in der Schlosskapelle © C. Soika
Das restaurierte Gebäude beherbergte dann mehrere Jahre eine Montessorischule.
In der Außenansicht dominierend ist die große Kapelle mit zum Teil belassenen ehemaligen Fassadenmalereien und einem überlebensgroßen Kruzifixus an der Giebelseite. Das heute gut sichtbare Türmchen der Kapelle wurde 1897 erbaut und mit Glocken bestiftet. Eine davon, die so genannte Elisabeth-Glocke, ist heute noch vorhanden und wird täglich um 12 Uhr mittags geläutet. Der Garten beherbergt als besonders sehenswerte Abteilung einen Rosengarten mit zum Teil äußerst seltenen Rosenarten.Von überregionaler kunstgeschichtlicher Bedeutung ist das große Deckenfresko des Trostberger Rokokomalers Franz Josef Soll in der ehemaligen Schlosskapelle Schedling. Er schuf hier 1779 sein Meisterwerk. Als Thema wählte er den hl. Karl Borromäus als Kardinal von Mailand beim Besuch der Pestkranken.
Autor/in: Dr. Christian Soika