Schloss Fuschl – Hof bei Salzburg

Broschüre:
Schloss Fuschl © Land Salzburg Bildungsmedien
Schloss Fuschl © Land Salzburg Bildungsmedien

Jagdschloss am Fuschlsee

Der einfache Bautypus mit den charakteristischen Erkern vermittelt ein altertümliches Erscheinungsbild. Der mittelalterliche Turm am Fuschlsee ist allerdings – zugleich mit dem durch Sprengung vor der Flutung des Hintersees abgekommenen Jagdhaus am Hintersee – urkundlich erst um 1500 fassbar.

Der Amann des Tanner Amtes bei der Pfleg Wartenfels (Thalgau) erhielt den Kuchler Zehent mit der Bedingung, dafür bei jedem Jagdaufenthalt eines Erzbischofs in Fuschl oder Hintersee das „Bettgewand“ herzuleihen. Laufende
Sanierungen – u. a. das Dach 1614 nach einem Gutachten des Hofbaumeisters Santino Solari – hielten das „hochfürstliche Lustschloss“ in gutem Zustand, obwohl nur das zweite Geschoss vom Jäger am Fuschlse

Schloss Fuschl © Land Salzburg Bildungsmedien
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e dauernd bewohnt war. Lorenz Hübner meinte 1796, dass das Jagdschloss „in einer romantisch schönen Gegend“ erbaut sei. Rasche Besitzerwechsel im 19. Jahrhundert endeten 1929 mit dem Verkauf an Gustav Edlen von Remiz. Nach der Enteignung durch Gestapo-Verfügung 1939 wurde das „Land Österreich“ (!) bzw. der Reichsgau Salzburg Eigentümer. Über die Stiftung „Haus Fuschl“ wurde das Jagdschloss an Reichsaußenminister Joachim von Ribbentrop verpachtet. Mit der Rückstellung an die Familie Remiz 1947 erfolgte 1954 die Umwandlung in
ein von wechselnden Besitzern geführtes Schlosshotel. Es diente u. a. in den Sissi-Filmen als Schloss „Possenhofen“.

Privatbesitz

Autor/in: Dr. Friederike Zaisberger