Schloss Goldegg © H. Guggenberger Seminarzentrum und Heimatmuseum
Mit der Verlegung der Straße (Schwarzach – Lend) ins Salzachtal um1500 verlor die Burg ihre strategische Bedeutung. Die seit dem 12. Jahrhundert belegbaren Herren von Goldegg, die als Lehensnehmer der Bayern-Herzoge auch das Gasteinertal besaßen, hatten ihren Stammsitz bei Altenhof, ca. 1 km südlich vom heutigen Ort Goldegg. Da sie im Streit um den deutschen Königsthron ihrem Lehensherrn Ludwig d. Bayern folgten, Erzbischof Friedrich aber dem Österreicher Friedrich d. Schönen, wurde diese erste Burg nach der Schlacht bei Mühldorf 1322 von den „Salzburgern“ zerstört.
Aber schon 1323 musste der Erzbischof den Neubau einer Burg „zu dem See, auf dem Puhel“ zulassen. Aus dieser Zeit stammen der Palas und die beiden Ecktürme im S. Im Palas sind im 1. Stock die originalen Holzeinbauten des 14. Jhdts. und im 2. Stock der prachtvolle Wappensaal von 1536 zu bewundern. 1400 starben die Goldegger aus. Ihre Erben mussten 1460 aufgeben. Goldegg fiel an den Erzbischof. Wegen der dadurch neuen Weihsteuer, die die Goldegger Bauern bisher nicht zahlen mussten, kam es zum ersten Bauernaufstand gegen die Erzbischöfe. Seit 1481 in der Familie Graf als Erbpflege, wurde die Burg in ein bewohnbares Schloss umgebaut. 1640 wurden die Hofmark Goldegg und das Landgericht St. Veit zum Pfleggericht Goldegg (bis 1854) vereinigt. 1859 kaufte sie Graf Max O’Donell, der Kaiser Franz Joseph bei einem Attentat gerettet hatte. 1874-1959 im Besitz der Grafen Galen, dann Erzdiözese Salzburg. Seit 1973 gehört die generalsanierte Burg der Gemeinde, die darin ein Heimatmuseum und ein Kulturzentrum betreibt. Bekannt sind die „Goldegger Dialoge“ und der Gedenkraum an die Protestantenvertreibung 1731/33.
Eigentümer: Gemeinde Goldegg
Pongauer Heimatmuseum, Seminar- und Kulturzentrum, Café
Autor/in: Dr. Friederike Zaisberger