Schloss – Mattsee

Broschüre:
Schloss Mattsee © Bundesdenkmalamt
Schloss Mattsee © Bundesdenkmalamt

Besiedlungsspuren aus der Jungsteinzeit

Die weitgehend rekonstruierte Burganlage liegt auf einer Halbinsel, die östlich des Kollegiatstiftes in den Mattsee hineinragt.

Auf dem Schlossberg, der in prähistorischer Zeit eine Insel gewesen ist, wurden Funde von der Jungsteinzeit bis zur römischen Besiedlung ergraben. Nach einer Legende wurde das Kloster Mattsee vom Bayernherzog Tassilo III. um 777 gegründet. Die mittelalterliche Befestigung des Schlossberges erfolgte um 1100. Um 1200 waren die Herren von Mattsee identisch mit den Haunspergern bzw. den Tannern, um 1400 gab es eine neue Familie der Mattseer, die jedoch nur noch erzbischöfliche Beamte waren.

Die Burg Mattsee wurde von 1357 an von den Bischöfen von Passau an den Salzburger Erzbischof zuerst verpfändet, 1398 endgültig verkauft. Die Gerichtsrechte, die Bayern auf Wiederkauf ab 1414 an Salzburg verpfändete, führten zu ständigen Streitigkeiten zwischen den beiden Ländern, die nach der Erwerbung des Innviertels durch Österreich 1779 mit neuen Partnern fortgesetzt wurden und erst mit der Annexion Salzburgs durch Österreich 1816 endeten.

1684 wurde unterhalb der Burg neben der Hoftaverne die Gerichtsschreiberei neu gebaut. 1799 war das neue Gerichtsdienerhaus fertig. 1811 versteigerte Bayern Burg und Inventar an Private, die die Gebäude als Steinbruch verwendeten und das Material verkauften. Seit 1949 ist das Areal im Besitz der Marktgemeinde Mattsee, die nun die so gut als möglich wiederhergestellte Burg für kulturelle Aktivitäten nutzt.

Eigentümer: Marktgemeinde Mattsee, Schlosscafé Mattsee

 

Autor/in: Dr. Friederike Zaisberger