Schloss Radeck – Bergheim

Broschüre:
Wohnhaus Radeck © Bundesdenkmalamt
Wohnhaus Radeck © Bundesdenkmalamt

Burgrest im Mauerwerk des Wohnhauses

Am östlichen Ausläufer des Plainberges, heute nördlich des Autobahnknotens Salzburg-Nord, stehen die Reste der einst bedeutenden Burg der Herren von Radeck. Sie sind im Mauerwerk eines Wohnhauses verborgen, nur die Kapelle verweist auf das frühere Schloss.

© Bundesdenkmalamt
Kapelle des ehemaligen Schloss Radeck © Bundesdenkmalamt

Die Herren von Radeck waren im 13./14. Jahrhundert eines der wichtigsten salzburgischen Ministerialengeschlechter. Rüdiger von Radeck wurde 1215 der erste Bischof von Chiemsee, 1230 Bischof von Passau. Zwischen 1273 und 1334 mussten sie schrittweise Burg und Herrschaft an den Erzbischof verkaufen. Aus ihrem Landgericht Hallwang sowie dem Gericht Bergheim wurde das  erzbischöfliche Pfleggericht Radeck gebildet, zuerst mit Sitz in dieser Burg, von 1508 an in der Burg Neuhaus. Die Familie Prätzel (s. Söllheim) konnte die Burg kaufen und als Wohnsitz umbauen. 1516 wurde die noch bestehende Kapelle dem hl. Johannes dem Täufer geweiht. Während des Bauernkrieges wurde die Burg am 18. Aug. 1525 geplündert und niedergebrannt. Nach dem Wiederaufbau und mehrfachem Besitzwechsel wurde die gesamte Herrschaft zuerst 1713 an die Wallfahrtskirche Maria Plain, schließlich 1854 bis heute an die Familie Fuchs verkauft.

Im Aufgang zur Kapelle ist das Allianzwappen Rehlingen-Teufel von etwa 1670 erhalten. Die bemalte Emporenbrüstung von 1690 verweist ebenso wie das Steinwappen am heutigen Wohnhaus auf die Familie Königsegg, es stammt vom ehemaligen Burgtor.

Privatbesitz