Sitz der Familie Überacker

besaßen die Tanner im 13. Jahrhundert bereits ein befestigtes Haus in „Sigharting“ auf dem Sieghartstein. 1449 wurde dann Virgil Überacker belehnt, der durch Gütertausch den Hof in Freies Eigen umwandeln konnte. Die Überacker sind seit dem 11. Jahrhundert nachweisbar und stammen aus Überackern im Innviertel, aus „Über der (Salz-) Ache“, gegenüber von Burghausen. 1322 kämpften sie in der Schlacht von Mühldorf auf Salzburger Seite, weshalb ihre Stammburg von Kaiser Ludwig dem Bayern zerstört wurde. Als Pfleger von Alt- und Lichtentann wurden sie im Raum Neumarkt ansässig. 1450 hatte Virgil Überacker „dy Veste gen dem Sigharczstein in dem Grunt des Hofs zu Sighartting von new gepawet“. 1452 wurde die Schlosskapelle den hll. Siegmund und Helena geweiht. 1669 wurde die Familie vom Kaiser in den Freiherrenstand, 1688 in den Grafenstand erhoben.

Da die Hofmarksrechte (Niedere Gerichtsbarkeit bis 1820) 1541 vom Reich (Kaiser Karl V.) bestätigt worden waren, galt Sieghartstein als reichsfrei. Dies war für die seit mindestens 1444 bestehende Schloss-Taverne von Bebis 1820) 1541 vom Reich (Kaiser Karl V.) bestätigt worden waren, galt Sieghartstein als reichsfrei. Dies war für die seit mindestens 1444 bestehende Schloss-Taverne von Bedeutung, weil der Wirt selbst in Österreich Wein einkaufen durfte (Schlosswirt Sieghartstein 25). Die mittelalterliche Burg wurde durch Umbaumaßnahmen während des ganzen 18. Jahrhunderts „modernisiert“. Die Kapelle war schon 1614 durch die Schlosskirche ersetzt worden. Die männlichen Überacker machten alle im Militärdienst für den Erzbischof Karriere. So war auch Wolf Max Überacker 1735 der einzige General in der Salzburger Geschichte. Sie gehörten zu den führenden Mitgliedern des 1701 gegründeten militärischen Ruperti-Ritterordens. In der Mitte der 1990-Jahre musste das Schloss verkauft werden und steht seit 2010 neuerlich zum Verkauf.

Eigentümer: Stadtgemeinde Neumarkt am Wallersee

Autor/in: Dr. Friederike Zaisberger