Schloss Söllheim © Bundesdenkmalamt Salzburger Adelssitz
Östlich des sog. Söllheim-Viaduktes der Westautobahn, in der Talsenke zwischen der Stadtgrenze und Esch-Mayrwies liegt der Ortsteil Söllheim mit Schloss, Kapelle und den früher dazugehörigen Nebengebäuden.
Mit dem Besitz der Tanner (s. Altund Lichtentann) kam Söllheim vor 1400 an das Erzstift. 1455 kaufte Hans I. Prätzl den Sitz „zu Selhaim“ (s. Radeck). 1684 erwarb Johann Kaufmann, der in Venedig ein Vermögen erworben hatte, mit dem Sitz auch die Aufnahme in den Adelsstand und ließ – vermutlich durch Gaspare Zugalli – die ovale Kapelle bauen, die durch ihre einheitliche Innenausstattung aus dem Ende des 17. Jahrhunderts besticht. Das Marmorportal wird von der Wappenkartusche des Bauherren bekrönt. Gegenüber steht die von Josef Anton Pfaffinger 1727 geschaffene Johannes Nepomuk-Statue.
Über dem spätmittelalterlichen Kern wurde 1689 -1702 das heutige Schloss errichtet. Die mächtige Marmortafel am Rand der einstigen Parkanlage stammt vom ehemaligen äußersten Linzertor, dem „Ravelintor“ und wurde bei dessen Abbruch 1894 hierher über tragen. Sie erinnert an Fürsterzbischof Johann Ernst Thun.
Nach den Pauernfeind v. Eys (1696- 1832) und einem Zwischenspiel besaß seit 1843 die Familie Thun-Hohenstein bzw. Ledochowski-Thun, seit 1968 Gruchmann-Bernau Schloss Söllheim.
Nördlich des Schlosses steht die frühere Maierei (Berg 25). Im ehemaligen Mesnerhaus (Berg 24) wird ein Spezialitäten-Restaurant geführt.
Privatbesitz
Autor/in: Dr. Friederike Zaisberger