Schlossberg Tettelham © C. Soika Spuren der mittelalterlichen Burg
Deutlich zeigt der imposante kegelförmige Hügel beim „Hofbauer“ nahe des Ortes Tettelham noch die Konturen der Burg aus dem späten Mittelalter, die heute verfallen und überwachsen ist. Bereits um 750 n. Chr. soll Chiemgaugraf Gunther hier ansässig gewesen sein. Im 12. Jahrhundert findet sich in Archivalien ein Tettelhamer Adelsgeschlecht, das mit den Surbergern und Traunern verwandt gewesen ist. 1254 wird ein Sigboto als Tettelhamer erwähnt.
Mauerreste am Schlossberg Tettelham © C. Soika
Die strategisch günstige Lage war für den Schutz der Salzstraße von Vorteil. Die Grenze zwischen Salzburg und Bayern war durch die Gebietsaufteilungen der Erhartinger Verträge (1254 und 1275) nahe an Tettelham herangerückt. Es wurde im 14. Jahrhundert an Salzburg verkauft, das 1349 hier ein Pfleggericht ansässig machte. Schließlich verlor die Burg an Bedeutung, verfiel und diente der Umgebung als günstiger Baustofflieferant. So sind heute vom ursprünglichen Bau nur noch die alte Auffahrt und Wallanlagen erkennbar. An der Westseite sind Reste der Burgmauer sichtbar. Vom Gipfel des Turmhügels aus bietet sich eine herrliche Aussicht weit in den Rupertiwinkel hinein.
Im Zweiten Weltkrieg zerschellte ein amerikanisches Flugzeug am Tettelhamer Burghügel, und zum Gedenken an die Toten und Gefallenen des Krieges erbaute man nach dem Krieg auf dem Gipfel eine Kapelle, bei deren Bau auch Teile des abgestürzten amerikanischen Bombers Verwendung fanden.
Autor/in: Hans Roth