Schloss Wiespach – Hallein

Broschüre:
Schloss Wiespach © Zaisberger
Schloss Wiespach © Zaisberger

Steinwappen als Erinnerung an Graf Esterhazy

An der Gemeindegrenze zwischen Hallein und Oberalm situiert diente der turmartige Ansitz seit 1958 bis 2010 als Jugendherberge. Im ehemaligen Schlosspark wurde das städtische Freibad großzügig angelegt.

Der Alm- oder Wiesbach hat Schloss und Familie (Wiespach/Wiespeck) wohl den Namen gegeben. Sie sind seit der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts nachweisbar. Ihnen gehörte u. a. Winkl in Oberalm, vorübergehend Radeck. 1434 wird Veit Aschacher mit dem „Sitz Wispach bey dem Hallein“ belehnt. 1476 erwarb der Gewerke Georg Kölderer von Höch und Urstein den Turm und baute ihn zu einem zeitgemäßen Ansitz aus. Kölderer-Grabsteine aus Adneter Marmor schmücken die Oberalmer Kirche. Die Besitzer wechselten häufig, für die hundert Jahre zwischen 1660 und 1760 gehörte es aber der Familie Staudacher von Wiespach, u. a. herzoglicher Pfennigmeister zu Hall in Tirol bzw. lodronischer Pfleger auf Piberstein und Himmelberg in Kärnten.

Steinwappen Wiespach © Zaisberger
Steinwappen Wiespach © Zaisberger

1816 wurde das gesamte Anwesen versteigert und kam in bürgerlichen Besitz. 1878 bis 1936 gehörte alles Daniel Graf Esterhazy und seinem Sohn. Daran erinnert noch das Steinwappen schräg oberhalb des Eingangs zur Kapelle. Der letzte Besitzer Franz Steinbacher übergab die gesamte Liegenschaft 1958 der Stadt Hallein.

Das heutige Schloss zeigt im Kern noch gotische Bauteile, die Außengestaltung entstammt großteils der Zeit um 1700, auch die zweigeschossige Kapelle. Außer dem Portal und dem Schmiedeeisengitter in der Lünette darüber ist nach den Umbauten 1957 und 1970 nichts Bemerkenswertes erhalten geblieben.

Seit 2010 Privatbesitz, Widmung als Galerie in Planung

Autor/in: Dr. Friederike Zaisberger