Schloss Winkl – Oberalm

Broschüre:
Winklhof Schloss © Bundesdenkmalamt
Winklhof Schloss © Bundesdenkmalamt

Ansitz aus der Zeit um 1500

Nordwestlich der Pfarrkirche Oberalm auf einer Geländekante, ehemals zur Salzach, heute zur Halleiner Landesstraße, ist unter einigen Zubauten der einfache, spätgotische Ansitz aus der Zeit um 1500 im Zentrum des Ensembles erhalten.

Wesentliche Um- und Zubauten erfolgten erst im 20. Jahrhundert: 1908, 1958 und 1973 ff. Die ersten urkundlich nachweisbaren Besitzer von Winkl waren die Wispecken, wie die mundartliche Aussprache von „Wiespach“ lautete. Sie haben ihr Familiengrab in der Oberalmer Kirche, wo schöne Grabsteine von 1399, 1405 und 1481 erhalten geblieben sind. Obwohl sie sich an der Adelsopposition gegen Erzbischof Friedrich II von Walchen (1270-1284) beteiligten, konnten sie sich im Gegensatz zu den Kalspergern in hohen Positionen in Salzburg behaupten und folgten den Tannern in der Würde des Erbkämmerers zu Ende des 14. Jahrhunderts nach. Hans Wispeck dichtete und komponierte 1457 das „Lied von König Ladislaus Tod“ und erlangte damit für rund hundert Jahre große Popularität. Georg Wispeck diente 1504/05 Rupprecht von der Pfalz im Landshuter Erbfolgekrieg als Feldhauptmann und blieb in der Oberpfalz.

Winklhof Schloss © Bundesdenkmalamt
Winklhof Schloss © Bundesdenkmalamt

Nach verschiedenen adeligen Besitzern – darunter Dückher von Hasslau und Urstein – war der Winklhof seit 1845 in bürgerlich-bäuerlicher Hand, bis er 1908 vom Salzburger Landesfond erworben wurde. Daraufhin verlegte die Salzburger Landwirtschafts-Gesellschaft die Landes-Landwirtschaftsschule vom Buchholzhof in Kleingmain hierher, wo sie bis heute geführt wird.

Eigentümer: Land Salzburg

Autor/in: Dr. Friederike Zaisberger