5 Schutz der Moore

Broschüre:

Der großflächige Torfabbau (Gartentorf) mit seiner nachhaltigen Zerstörung der Hochmoore sorgte in Bayern letztlich für das Aus einer industriellen Nutzung. Die Wende kam Ende der 1980er Jahre durch Beschluss des Bayerischen Landtags, großflächigen Torfabbau auf staatseigenen Gebieten nicht mehr zuzulassen und damit das Bayerische Naturschutzgesetz (1973) mit Ergänzungen 1982 (Schutz der Feuchtflächen) umzusetzen. Unabhängig davon hatten der Bund Naturschutz in Bayern und der Landesbund für Vogelschutz von Privateigentümern Hoch- und Niedermoorflächen angekauft.

In Salzburg und Oberösterreich reagierte man auf die zunehmenden Verluste an intakten Mooren infolge von Torfabbau, intensivierter Landbewirtschaftung und Siedlungstätigkeit durch die Ausweisung von Naturschutzgebieten bzw. vergleichbaren ökologischen Schutzgebieten. Mit der Novelle des Salzburger Naturschutzgesetzes 1993 erhielten Moor-Lebensräume zudem einen generellen rechtlichen Schutz.

Wenn auch für jedes Moor unterschiedlich, so ist es doch gemeinsames Ziel, geschädigte Moore zu renaturieren. Die Wege dazu sind bei brachliegenden Torffeldern das Wiedervernässen durch Anstauen von Niederschlagwasser mit Dämmen. Bei kleineren Moorgebieten geht es vorrangig um das Schließen von Entwässerungsgräben und Kanälen. Derartige Maßnahmen sind inzwischen in zahlreichen Moorgebieten abgeschlossen oder weitgehend durchgeführt.

Wüchsige Hochmoore werden die für den voralpinen und alpinen Bereich vorhergesagten Folgen des Klimawandels für ihre Umgebung abmildern können. Das ist allerdings von ihrer Größe und von ihrem Zustand abhängig. Sie sind in der Lage, plötzliche, aber auch andauernde Niederschlagsmengen zu speichern und danach einen Teil davon langsam wieder abzugeben. Ihre an extreme Temperaturen gewöhnten Pflanzen dürften andererseits auch mit längeren Trockenperioden zurecht kommen. Vor allem die Hochmoore werden so die Mühen und Kosten zu ihrem Schutz – nach jahrzehntelangen bedrohlichen Eingriffen durch den Menschen – „danken“.

Autor/in: Claus-Dieter Hotz