Kollegiatstift – Seekirchen

Broschüre:
Kollegiatstift in Seekirchen © H. Dopsch
Kollegiatstift in Seekirchen © H. Dopsch
  1. Erzbischof Max Gandolf von Kuenberg gründete am 28. März 1679 das Kollegiatstift, dessen Kapitel sich aus einem Dechant und sechs Kanonikern zusammensetzte. Dazu kamen ein Stiftsökonom, ein Schulmeister, ein Kantor, ein Organist und vier Choralisten. Anstelle des alten Pfarrhofs wurde 1679 ein großer dreigeschossiger Bau als gemeinsames Stiftsgebäude errichtet. Beim Übergang Salzburgs an Österreich 1806 wurde das Kollegiatstift offiziell aufgehoben, aber 1832 auf Anordnung Kaiser Franz I. wieder hergestellt.
    Rupert, Gislar und Chuniald vom ehemaligen Rupertusaltar im Salzburger Dom (um 1440) © H. Dopsch
    Rupert, Gislar und Chuniald vom ehemaligen Rupertusaltar im Salzburger Dom (um 1440) © H. Dopsch

    Das „Insigne Kollegiatstift“, seit 1888 unter der Leitung eines Propstes, erhielt 1979 neue Statuten.

  2. Die Stiftskirche, die in ihren Anfängen in die Zeit um 700 zurückreicht, wurde nach einem Brand 1669 als dreischiffiger barocker Bau neu errichtet. Sie beherbergt als besondere Schätze einen monumentalen romanischen Kruzifixus aus Lindenholz (12./13. Jh.), während die Figurengruppe Rupert, Gislar und Chuniald vom ehemaligen Rupertusaltar im Salzburger Dom (um 1440) an das Dommuseum kam. Die gotische Filialkirche St. Leonhard in Mühlberg, wo von 1360-1679 der Pfarrer seinen Sitz hatte, wurde 1392 geweiht.
  3. Das Kapitel besteht aus dem Propst, sechs Kapitular- und drei Ehrenkanonikern. Es tritt mindestens zweimal jährlich zusammen und widmet sich neben der Seelsorge der Förderung geistlicher und kirchlicher Berufe.
Autor/in: Heinz Dopsch