Stein an der Traun – Traunreut, Stein a.d. Traun

Broschüre:
Renaissanceschloss Stein an der Traun © C. Soika
Renaissanceschloss Stein an der Traun © C. Soika

Hochschloss, Höhlenburg und Renaissance-Schloss

Kurz vor der Mündung der Traun in die Alz verengt sich ihr Tal und schließt ostwärts mit einer steilen  Nagelfluhwand von 48 Meter Höhe und über 500 Meter Länge ab. Hier liegt der Ort Stein an der Traun, weithin sichtbar von der Burgruine Stein beherrscht. Die Anlage besteht aus drei Teilen, der oberen Burg oder dem Hochschloss, der Felsen- oder Höhlenburg und dem unteren oder neuen Schloss (Renaissance-Schloss).

Das untere Schloss, das um die Mitte des 16. Jahrhunderts entstanden sein dürfte, beherbergt heute ein Gymnasium und ein Internat. Wenn man den Hof dieses Wohnschlosses betritt, wird man erst der zweiten großen Besonderheit dieses Ortes richtig gewahr: Gleichsam an der Felsenwand klebend, präsentiert sich die eindrucksvolle Höhlenburg. Diese größte und besterhaltene Höhlenburg Deutschlands wurde vollständig in die Felsen hinein gehauen. Zu ihr gehört auch der verfallene runde Turm an der Felswand, der vom Volksmund als „Hunger“- oder „Leichenturm“ bezeichnet wird. Die Räume und Gänge, in denen der Sagen umwobene Raubritter Heinz von Stein gelebt haben soll, können besichtigt werden.

Höhlenburg Stein an der Traun © C. Soika
Höhlenburg Stein an der Traun © C. Soika

Das Hochschloss, der dritte Bau des Steiner Burgenensembles, ist ein kleiner mittelalterlicher Wohnbau, der Rest einer vormals weitaus größeren Anlage. Rings um die Burganlage läuft an den drei Seiten ein halbkreisförmiger Ringwall mit Graben, dessen Entstehung auf die Erbauung der Burg im 11. Jahrhundert zurückgeht. Das Schloss ist mit der unterhalb gelegenen Höhlenburg durch einen noch begehbaren unterirdischen Gang verbunden.

Autor/in: Dr. Christian Soika