Wasserschloss – Anif

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Wasserschloss Anif © Bundesdenkmalamt

Ehemaliger Sommersitz der Bischöfe von Chiemsee

Inmitten eines ausgedehnten Parks liegt das Wasserschloss in einem künstlich angelegten See.

Das erzbischöfliche Urbaramt „zu Anif“ ist seit dem 14., das Schloss seit dem 16. Jahrhundert nachweisbar. Hofkanzler Dr. Niclas Ribeisen erhielt es 1530 für seine Lebenszeit. In der Zeit um 1570 soll es der reiche Gewerke Christoph Perner von Rettenwörth neu gebaut haben. 1689 kaufte es Fürsterzbischof Johann Ernst von Thun und leitete eine Generalsanierung ein. Zwischen 1693 und 1807/1811 nützten es die Bischöfe von Chiemsee als Sommersitz, gegen die Verpflichtung, vierteljährlich eine Messe für den jeweiligen Fürsterzbischof in der Schlosskapelle zu lesen.

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Schloss Anif   © Bundesdenkmalamt

Das heutige, neugotische Wasserschloss wurde 1838-1848 für Alois Graf Arco-Stepperg nach englischem Vorbild vom Architekten Heinrich Schönauer neu gestaltet. Um einen Innenhof sind drei Flügel des Schlosses und gegen Westen der Bootshafen angeordnet. Die offene Säulenhalle zum See schmückt die vom Münchner Bildhauer Ludwig v. Schwanthaler geschaffene, lebensgroße Figur einer Nymphe.

Im Erbwege ist das Schloss seit 1893 im Besitz der Familie der Grafen von Moy de Sons.

Im Schreibzimmer entband der hierher geflüchtete letzte bayerische König Ludwig III. seine Beamten und Offizieren am 12. Nov. 1918 vom Diensteid. Das romantische Schloss war mehrfach Kulisse für Filme, wie z.B. „Pater Braun“ mit Heinz Rühmann.

Privatbesitz

Autor/in: Dr. Friederike Zaisberger