Adnet
Schlossbauer am Adneter Riedl: Altendorffstraße 1. Das mächtige Gebäude am Adneter Riedl mit dem ursprünglichen Namen „Altdorf“ ist mit ziemlicher Sicherheit das Herkunftsgut von Dr. Georg Altdorfer, 1477 – 1495 Bischof von Chiemsee. Einige spätgotische Bauelemente aus dem roten Adneter Marmor sind erhalten. Privatbesitz. Nicht zu besichtigen.
Bischofshofen
Bachsfall/Gainfeldruine: Bischofshofen-Gainfeld. In der Achse der drei Kirchen in Bischofshofen liegen am rechten Ufer des Gainfeldbaches die Reste einer Burg, die heute den Namen eines in der Nähe befindlichen Wasserfalles führt. Um 1230 scheinen die Herren von Guetrat, die mit dem Landrichteramt im Pongau belehnt waren, auf der Burg „Bachsfall“ gesessen zu sein. Privatbesitz, Ausgrabungen zu besichtigen – Auskunft: Tel.: +43/(0)6462/2801-0.
Bruck an der Großglocknerstraße
Schloss Fischhorn: Darf auf Wunsch der Eigentümer nicht besprochen werden.
Heuberg: Ortsteil St. Georgen. Von ca. 1100 bis zur Säkularisation 1803 Verwaltungssitz für die Güter der Fürstpropstei Berchtesgaden im Pinzgau und Pongau. 1669 abgebrannt, 1672 Wiederaufbau. Wappen über dem Torbogen: Berchtesgaden/Bayern/Kurköln. 1803-1816: Karl Ehrenbert Freiherr von Moll.
Eugendorf
Kalham: Hofkalham, Reitberg 14. Kalham war das Wirtschaftsgebäude zur Burg, deren Reste heute dem Bankhammerbauern, Reitberg 15 gehören. Von der Burg Kalham, die ziemlich genau datierbar um 1260 erbaut und Ende Juli 1275 während der „Kalhamer Fehde“ zerstört wurde, ist heute nur noch der mächtige Burghügel mit den Wallanlagen im Gelände erkennbar. Die ausgegrabenen Mauerzüge sind weitgehend wieder überwachsen. Sie liegen südlich der Westautobahn auf einer Kuppe, die gegen den Burgstallgraben steil abfällt. Die Kalhamer sind zwischen 1123 und 1333 in Salzburg nachweisbar. Privatbesitz. Zu besichtigen.
Goldegg
Judenhof: Schattau, Hofmark 14. Seit 1441 nachweisbar. 1619 wird festgestellt, dass dies kein Adelssitz ist. Der elegante Bau wurde 1878 durch Brand großteils zerstört, ist jetzt aber generalsaniert. Die Gewölbe sind erhalten, ebenso wie die „Goldegger Stube“ im Salzburg Museum.
Golling
Pass Lueg: Die Engstelle am Salzach-Durchbruch von Inner Gebirg ins Flache Land war bereits ein vorgeschichtlicher (Helm vom Pass Lueg), ein römischer und ein mittelalterlicher Handelsweg. 1160 ist die Maut- und Zollstelle belegt. 1258 ist der Pass bereits befestigt. Wichtig war die Erhaltung der Zugbrücke, mit deren Hilfe die Engstelle passiert werden konnte. Im 30-jährigen Krieg wurden die Befestigungen ausgebaut. Unteres (erhalten) und Oberes Blockhaus, Mauern und Verbindungsstiegen sowie Kavernen wurden angelegt. Bis 1701 mußten alle Waren wegen der engen und abgewinkelten Brücke von den Wägen auf Saumtiere umgeladen werden. Nach heftigen Protesten der Fernhändler (aus Triest bzw. Bayern) wurde eine neue Brücke gebaut, die ab 1740 auch zweispännig befahren werden konnte.
Während der Franzosenkriege wurde der Pass 1797 von den Österreichern besetzt. 1800, 1805 und 1809 von Salzburger und Tiroler Schützen verteidigt. Nach Friedensschluss wurden große Teile gesprengt, ab 1834 wieder aufgebaut. 1901 übergab das nun österreichische Militär die Befestigungsanlagen dem k.k. Forstaerar. Im 2. Weltkrieg wurde der Pass wieder militärisch besetzt und ausgebaut. Durch den Straßenbau 1939 und 1960ff. wurden neuerlich große Teile zerstört. Das noch Bestehende wurde jedoch in den letzten Jahren etwas saniert. Mit Sonderführungen ist die Anlage zu besichtigen. Die „Kroatenhöhle“ am gegenüberliegenden Salzachufer ist seit dem Rückzug des Bundesheeres und der Sanierung des Steiges von den Salzachöfen her im Sommer begehbar. Sie hat den Namen nach den 1742 (Österr. Erbfolgekrieg) hier lagernden kroatischen Truppen.
Grödig
Grafengaden: St. Leonhard 2. Kirche, Friedhof und Mesnerhaus stehen auf einem Felsrücken, auf dem nach Einzelfunden die Burg Grafengaden vermutet wird. Die Burg Grafengaden war Sitz der mächtigen Sieghardinger, der Grafen um Reichenhall, im oberen (Kuchltal) und unteren Salzburggau, aus deren zu Grafengaden gehörigem großen Besitz die Witwe Irmgard von Rott und deren Nachkommen aus einer späteren Ehe das Kloster Berchtesgaden gestiftet hatten. Eigentümer: Wallfahrtskirche St. Leonhard. Zu besichtigen.
Hallein
Thürndl – Ruine: Auf dem schmalen Bergkamm zwischen den Barmsteinen und der Stadt Hallein stehen Teile eines mittelalterlichen Turmes und Reste einer Umfassungsmauer. Der Turm „Schozzries“ diente vermutlich als Eckpunkt der im dritten Viertel des 13. Jahrhunderts angelegten Halleiner Stadtmauern. Um 1600 bewohnte ihn ein Wildhüter. Eigentümer: Stadt Hallein. In Teilen zu besichtigen.
Koppl
Schlössl Guggenthal: Guggenthal 24. Nach dem steilen Anstieg der Grazer Bundesstraße aus der Gnigl steht auf der Hochebene unterhalb der Ortschaft Guggenthal ein schlösslartiger eleganter Bau. Der Ortsname „Gukkental“ ist 1272 urkundlich belegt. 1588 besaß die reiche Handels- und Gewerkenfamilie Steinhauser das Gut Guggenthal. 1642 kaufte Fürsterzbischof Paris Graf Lodron u.a. das – vermutlich von Santino Solari – „neuerpaute Herrnhaus“ von seiner Schwägerin und schenkte es dem Bischof von Chiemsee mit der Auflage, dass die Domherren dafür das chiemseeische „Schlössl auf der Gmain“ (Weiherhof in Morzg) benützen dürfen. Das verfallende Gebäude steht 2011 zum Verkauf.
Kuchl
Georgenberg bei Kuchl: Östlich des Marktes Kuchl liegt die Felsinsel Georgenberg. In der Vita Sancti Severini wird um 470 ein „castellum Cucullis“ erwähnt. Trotz römischer Funde ist der Standort der Römer-Siedlung noch nicht gesichert. Die Fundamente der Toranlage der mittelalterlichen Burg der Grafen von Plain sind an der Ostseite des Felsens entlang des Zugangs erhalten. Privatbesitz. Zu besichtigen.
Turm in Kuchl: Marktplatz 1. Im Pfarrhof von Kuchl ist die Turmburg der Panichner erhalten. Auf Eigengrund der Grafen von Plain wurde um 1180 die Chorturmkirche erbaut, bisher die einzige bekannte romanische Wehrkirche im späteren salzburgischen Kernland. Sie wurde zur Mutterkirche des späteren Pfleggerichtes Golling. Seit dem 12. Jahrhundert sind die Kuchler nachweisbar, seit 1369 als Erbmarschälle von Salzburg. 1436 starben sie aus. Die Burg bei der Kirche in Kuchl erhielten die Panichner von Wolkersorf (am Waginger See), die sie 1508 als Pfarrhof stifteten. Eigentümer: Pfarre Kuchl.
Lofer
Pass Strub: Lofer Nr. 60. Die Grenze zwischen Salzburg und Bayern (bis 1506) bzw. Tirol (bis 1816) war an beiden Seiten stark befestigt. Der salzburgische Turm in der Strub – „ein alt eingefallnes Schlößl“ (1606) – ist seit dem 14. Jhdt. belegt. Während des 30-jährigen Krieges ließ FEB Paris Lodron 1621 den Pass neu befestigen. Zwei gewölbte Durchfahrtstore umschlossen die kleine Festung, die eine stärkere militärische Besatzung hatte als die übrigen Pässe (auch wegen der Zoll-und Maut-Einnahmen). Die oberhalb liegende Tiroler Festung war sehr viel größer. Von ihr ist nichts mehr erhalten. Beim Straßenbau 1934 wurden Kasematten gefunden. Die davor angebrachte Krainerwand wurde 1993 zugemauert.
1800, 1805 und 1809 war der Pass stark umkämpft, weil Franzosen und die ab 1805 mit ihnen verbündeten Bayern über ihn nach Tirol eindringen wollten. Nach der Eroberung wurde der Salzburger Pass weitgehend demoliert, der Tiroler gesprengt. Nach der Restaurierung der Reste der Sperrmauer, eines Turm-Fundamentes und dem Neubau der St. Georgs-Kapelle auf der Salzburger Seite bis 1984 wurde darnach noch das alte Wachthaus beim Bau der Umfahrung von Lofer abgerissen. Auf der Tiroler Seite steht oberhalb des noch vorhandenen ehemaligen Maut- und Posthauses der Obelisk zur Erinnerung an die Franzosenkriege.
Maishofen
Kammer: Landgasthof. Kammerer Str. 22. Tel. +43/(0)6542/68202. 1466 Polykarp Hundt. 1610 Dietrich Khuen-Belasy baute den Ansitz mit Kapelle und Brauerei. 1711 durch Brand zerstört. Verkauf an die Bischöfe von Chiemsee, die das heutige Haus bauen ließen. Seit 1785/1812 im Besitz der Familie Neumayer.
Saalhof: Atzing 26. Die Geschichte des typisch salzburgischen Ansitzes an der Abzweigung der Straße nach Saalbach von der B 311 beginnt 1296. Über die Hackl zu Saal bis 1584, dann Aman von Judendorf, 1620 Riedl und Familie bis 1840. Dann Gasthaus und bis heute landwirtschaftlicher Betrieb. Der heutige Bau ist von 1606. Von der einst wertvollen Innenausstattung ist nur wenig erhalten. Der Ansitz ist renoviert.
Mariapfarr
Niederrain: Mariapfarr 38. Am Eingang ins Weißpriachtal ein typisch spätgotischer Ansitz. 1531 Grimming. 1771 Neuhaus. Ehrenreich. 1897 Lassacher.
Mattsee
Zellhof: Mattsee 81. Im Landbereich zwischen den drei Trumer Seen nordwestlich von Mattsee liegen die Gebäude des Gutshofes Zellhof mit der Kapelle. Der Ansitz Zellhof im Besitz der Schettinger ist seit 1527, die Kapelle hingegen schon seit 1458 nachweisbar. 1602 erwarb den Besitz Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau, von 1616 an diente er Domherren als Sommersitz. Seit 1789 gehört er dem Stift Mattsee. Zur Georgs-Kapelle entwickelte sich eine beliebte Wallfahrt, weshalb die Kapelle reich und ein gesuchter Geldverleiher wurde. Bis 1808 gehörten Stift Mattsee und der Zellhof zum Bistum Passau. Seit etwa 1950 dient der Zellhof als Pfadfinderlager. Eigentümer: Stift Mattsee. Fallweise zu besichtigen. Auskunft: +43/(0)6217/5202-0.
Neukirchen
Hochneukirchen: Neukirchen 1. 1126 genannt. Ausbau 1247. Schmale Form durch viele Murenabgänge. 1558-1811 Grafen Kuenburg. 1877 Gemeinde für Altersheim. 1958 vom Armenfond gekauft für ein Spital, jetzt Marktarchiv.
Neumarkt am Wallersee
Schloss: Pfongau 1. Am nordöstlichen Dorfrand von Pfongau steht das in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaute Jagdschlössl der Grafen von Überacker. Der Ort Pfongau ist bereits im 8. Jahrhundert urkundlich belegt. Das Gut war später Lehen des Erzherzogtumes Österreich ob der Enns (!). Wie weit Verwandtschaft zu den Kärntner Pfongauern besteht, ist noch nicht erforscht. 1610 – 1873 war Pfongau im Besitz der Überacker von Sieghartstein. 1727 wurde die alte Wasserburg abgebrochen und das barocke Jagdschlössl errichtet. Gegenüber steht die bereits 1596 genannte „alte“ Schlosstaverne. Privatbesitz. Seit der Sanierung beherbergt das Schlössl ein Museum und ist daher zu besichtigen. In der Nähe wurde ein römisches Gewerbegebiet ausgegraben.
Oberhofen am Irrsee
Wildenegg – Ruine: OÜber dem westlichen Ufer des Irrsees liegt auf einer Anhöhe im sog. Schoberwald die Ruine Wildenegg. Die Burg wurde um 1140 von einem Verwandten des Bischofs von Regensburg erbaut und 1286 an Bayern verkauft. Die Herrschaft Mondsee mit dem Landgericht Wildenegg wurde im 15. Jahrhundert an Salzburg verpfändet, fiel aber 1565 an Österreich.
Das Kloster Mondsee erwarb 1678 das Landgericht Wildenegg mit der Burg, wo der Sitz des Landrichters für das Mondseeland gewesen ist. Von da an wurde sie dem Verfall preisgegeben. Erhalten ist die Grenzbeschreibung der Herrschaft Wildenegg aus dem 16. Jahrhundert: sie reichte von der Salzburger Landesgrenze im Westen und Norden über den Saurüssel und Oberaschau zur Seeache, über den Schafberggipfel bis zum salzburgischen Pfleggericht Hüttenstein. Privatbesitz, zu besichtigen.
Der Zugang ist am besten von der Höhe im Westen möglich. Auskunft: +43/(0)6213/8215-1.
Pfarrwerfen
Schlamingschlössl: Schlaming 12. Zwischen Werfen und Pfarrwerfen liegt auf einer Terrasse oberhalb des östlichen Salzachufers das „Schlamingschlössl“ als Zuhaus zum Schlaminggut. Das einfache turmartige Gebäude über nahezu quadratischem Grundriss erinnert an die im 15. und 16. Jahrhundert nachweisbaren Herren von Schlaming. In der Pfarrkirche von Pfarrwerfen ist das Marmorepitaph des Erasmus von Kuenburg und seiner Gattin Katharina Schlamingerin von 1585 erhalten. Privatbesitz. Nicht zu besichtigen.
Puch
Puchstein: Schlossweg 15. Der einfache, kubische Turmbau ist in der zweiten Reihe hinter der dominierenden Häuserzeile des Straßendorfes nur für Eingeweihte erkennbar. Puchstein ist – wenn auch älter – erstmals 1473 als Besitz des Hans Strasser von Puchstein nachweisbar. 1609 wird der kubische Block unter Grabendach der Kirche in Puch geschenkt. Im 18. Jahrhundert wird er „verstuckt“, d. h. auf mehrere Eigentümer aufgeteilt. Die Schießscharten unter der Mauerkrone und der turmartige Anbau im Norden erinnern an den einstigen wehrhaften Charakter. In den letzten Jahren wurde ein moderner gläserner Anbau errichtet. Privatbesitz. Nicht zu besichtigen.
Radstadt
Mauer: Schloß-Str. 79. Wie Tandalier und Lerchen lange im Besitz der Graf von Schernberg. Sie wandelten den Wohnturm des 13. Jhdts. der Herren „von Mauer“ im 16. Jhdt. in einen Ansitz um. 1804 Gastgewerbe-Konzession. 1865 Brand. Wiederaufbau ohne den kompletten Mauerkranz. Privatbesitz.
Saalfelden am Steinernen Meer
Ramseiden: Ansitz. Der „Turm von Ramseiden“ ist völlig abgekommen. Der Standort ist ohne Grabung nicht eruierbar, kann aber nach den grundbücherlichen Vermerken im Rahmen der Katastralgemeinde Farmach Einlagezahl 6 auf einem dreieckigen Grundstück (ehemals das „Gartl so den Thurn angeht“) gegenüber dem Salzmann-Gut vermutet werden. Der Ort Ramseiden ist 888 in einer Schenkungsurkunde König Arnulfs erstmals erwähnt. 1326 ist Konrad der Ramseider Burggraf zu Saalegg. Die Familie starb 1579 mit Wilhelm Ramseider zu Grub aus. Über die Weitmoser, Ritz, Rehlingen u.a. kam der Ansitz 1801 in bäuerlichen Besitz und ist völlig verschwunden. Georg von Ramseiden wurde durch seine Abenteuer bekannt. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts zog er – „ein junger, starker Mann aus dem Salzburger Gebirg“ – nach Paris, Spanien und Portugal. In einem Turnier vor dem dortigen König gewann der Ramseider. Anschließend kämpfte er vor Ceuta in Nordafrika gegen die Mauren. Reich beschenkt kehrte er 1463 nach Saalfelden zurück.
Rettenwörth: Katastralgemeinde Bergham, Ortschaft Letting. Ansitz. Von dem einstigen Ansitz Rettenwörth oder Lackenschlössl kann der Standort nicht mehr eruiert werden. Er wurde um 1560 vom Gewerken und Bauunternehmer Christoph Perner „von Rettenwörth“ erbaut, war aber um 1700 schon ruinös. Trotzdem nannten sich noch 200 Jahre lang Familien danach: Hundt von Dorfheim und Lürzer von Zehentthal bis 1860.
Salzburg
Berchtesgadener Hof: Kaigasse 37. Der Wohnsitz des Fürstpropstes von Berchtesgaden im sog. Diplomatenviertel von Salzburg wurde erstmals um 1220 errichtet. Bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts wäre der Fürstpropst aus Salzburger Sicht verpflichtet gewesen, am Salzburger Landtag teilzunehmen. 1930/31 wurde der Hof modernisiert und dient großteils dem Amt der Salzburger Landesregierung. Eigentümer: Land Salzburg. Nicht zu besichtigen.
Berchtold-Villa:Josef-Preis-Allee 12, 11. Die Sommervilla des Kaufmannes Johann Georg Oberfrininger wurde 1786 wegen der häufigen Salzach-Hochwässer auf einem erhöhten Fundament errichtet. Gemeinsam mit dem Maierhof (heute Jugendherberge) bildete er ein elegantes Ensemble in einem weitläufigen Gelände. Im Kauf- und Erbwege kam das Schlössl an den späteren (1914) Außenminister der Österreichisch-Ungarischen Monarchie Leopold Graf Berchtold. Seine Familie verkaufte 1929 den Besitz der Stadt Salzburg. Sitz der Berufsvereinigung Bildender Künstler Salzburg – Ausstellungstätigkeit, Auskunft: +43/(0)662/846542. Zu besichtigen.
Buchholzhof: Kleingmainergasse 29. Der Sommersitz der Familie Buchholz ist ein zweigeschossiges Anwesen mit Schopfwalmdach, das 1608 urkundlich belegt ist. Auch der dazugehörige Maierhof ist erhalten. 1891 wurde hier die erste Landwirtschaftsschule eingerichtet, die 1908 in den Winklhof nach Oberalm übersiedelte. Im Hof wurden 2001 drei Wohnungen eingebaut und in einen neuen Gebäudekomplex eingegliedert.
Doktorschlössl: Glaserstraße 7. Alt „Schloss Radaun“. Als „Hof zu Glas“ wird das Anwesen schon 1116 im Besitz des Klosters Nonnberg erwähnt. Von den Besitzern sollen um 1670 der hochfürstliche Arzt Franz Mayr und seine Gattin Johanna Solari erwähnt werden, eine Tochter des Hof-, Dom- und Festungsbaumeisters Santino Solari. Nach Dr. Franz Mayr führt das Haus den Namen „Doktor“-Schlössl. Von 1879 an wurde der Hof mit den vier Ecktürmchen und dem Schopfwalmdach in die heutige Form gebracht und wird als Fremdenpension geführt. Pension Doktorschlössl, Tel.: +43/(0)662/623088-0.
Edmundsburg: Mönchsberg 2. Sie wurde 1696 unter Abt Edmund Sinnhuber von St. Peter als Sommersitz errichtet. Sie blieb bis 1834 in Klosterbesitz. Von 1853 an diente das mächtige kubische Gebäude mit Pyramidendach, bekrönt von einer Laterne, als Knaben-Internat. Gemeinsam mit dem 1902 gebauten Nebengebäude war hier 1961 bis 2009 das Internationale Forschungszentrum für Grundfragen der Wissenschaften untergebracht. Seit 2010 ist das Stefan-Zweig-Centre Mo., Mi-Fr. 14-16Uhr zugänglich. Tel.: +43/(0)662-8044/7641
Eizenbergerhof: Strubergasse 23. Der Hof aus der Zeit um 1600 erhielt seinen heute üblichen Namen (früher auch Mühlbacherhof, Maßhof genannt) nach dem angesehenen Gastwirt Franz Eizenberger und wird heute als Literaturhaus Salzburg genützt. Eigt: Stadt Salzburg. Teilweise zu besichtigen.
Fontachhof: Gaisbergstraße 46. Der ursprüngliche Ansitz erinnert an den Besitzer des „Mohrensitzes“ in der Judengasse 9 mit Namen Von Tach. Der Folgebau wurde 1792 inmitten eines ausgedehnten Parks errichtet. Im 19. und 20. Jhdt. beherbergte er die Nebenlinie der spanischen Adelsfamilie Revertera y Salandra, die sich in Österreich im diplomatischen Dienst bewährte. Von den neuen Besitzern wurde das elegante Schlössl 1949 erstmals umgebaut. In den letzten Jahren um 2000 wurde der Parkrand modern verbaut.
Franziski-Schlössl: Kapuzinerberg 9. Zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) wurden Stadt und Land Salzburg in den damals modernsten Verteidigungszustand gebracht. Nach Plänen des Dom-, Hof- und Festungsbaumeisters Santino Solari wurde auch der Kapuzinerberg befestigt. Über dem Steilabfall im Osten wurde 1629 die kleine Festung mit einer Bastei gebaut. Nach dem Marmorrelief, das den knieenden hl. Franziskus über dem Zugang zeigt, heißt die Anlage „Franziski-Schlössl“. Schon seit dem 19. Jahrhundert wird hier ein Gastronomiebetrieb geführt. Eigentümer: Stadt Salzburg. Zu besichtigen. Auskunft: +43/(0)662/872595 (Gastronomie).
Johannesschlössl: Mönchsberg 24. Die reiche Münzmeisterfamilie Thenn erbaute das Schlössl zu Anfang des 16. Jahrhunderts. Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau erwarb es 1590 als Sommersitz, übergab es 1594 aber dem Domkapitel zur Nutzung durch den Senior. Nach wechselvollem Schicksal erwarb es 1892 der russische Oberst Basilius von Paschkoff, dessen Name durch die „Paschkoff-Wiese“, auf der einst alle Stadtsalzburger Kinder Ski fahren lernten, in Erinnerung geblieben ist. Seit 1926 im Besitz der Kongregation der Pallottiner wird es als Exerzitienhaus genützt. Die um den Hof gruppierten Gebäude wurden teilweise durch Bomben zerstört, sind aber in mehreren Phasen wiederaufgebaut worden.
Kaiserpfalz: Residenzplatz 7. Mozartplatz 2. Waagplatz 4. Die mächtigen Unterbauten des ehemaligen Hotels Schiff, heute Hypo-Bank Salzburg, mit über gewaltigen Säulen tonnengewölbten Kellern, lassen Vermutungen über die Lage der Pfalz (des deutschen Königs bzw. des Bayernherzogs) zu. Der vorspringende Torbau an der Ostseite – die „Porta“ – bezeichnet offenbar den Übergang von der Bürgerstadt in die Bischofsstadt. Die zwischen Michaelskirche – der ältesten Stadtpfarrkirche – und dem anschließenden Café-Haus eingemauerten Römersteine berichten von der Bedeutung des Ortes. Eigentümer: Hypo-Bank. Erzabtei St. Peter (Michaelskirche). Privatbesitz (Café). Nicht zu besichtigen. Der „Romanische Keller“ ist bei Veranstaltungen zugänglich.
Lürzerhof = O`Donell-Hof: Lehener Straße 1-3. Landesinstitut für Hörbehinderte. In dem aus dem 17. Jahrhundert stammenden Hauptgebäude wurden bei Restaurierungsarbeiten Rundmedaillons in Stuckrahmung freigelegt, die Herrscherpersönlichkeiten zeigen. Sie werden dem Maler Andreas Faistenberger zugeschrieben. Im Ziergarten standen Ende des 18. Jahrhunderts fünf Lusthäuschen, von denen eines an der alten Haupteinfahrt an der Lehener Straße noch erhalten ist. Die Hauskapelle besitzt einen barocken Altar mit Schmerzensmutter und hl. Thiemo sowie dekorative Wandmalereien aus der Zeit um 1900. Den Namen hat das Schlössl nach dem Kaufmann Mathias Lürzer (1764) bzw. nach Moriz O`Donell (1860). 1898 nahm hier das Landestaubstummen-Institut den Betrieb auf. Eigt.: Land Salzburg. Nicht zu besichtigen.
Marketenderschlössl: Mönchsberg 21. Das Schlössl wurde um 1560 erbaut und 1589 an Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau verkauft. Von 1677 an diente es als Soldatenunterkunft mit Marketenderei, woher der Name stammt. 1926 erwarb es die Kongregation der Pallottiner. Nicht zu besichtigen.
Minnesheim: Grazer Bundesstraße 22. 1644 schenkte FEB. Paris Graf Lodron seinem Bruder Christoph ein Areal am Alterbach in Gnigl, auf dem dieser das Garten-Schlössl Minnesheim errichtete. Franz Graf Lodron ließ 1790/95 den „Englischen Garten“ anlegen. Die wenigen darin erhaltenen Statuen stehen unter Schutz. Durch den Bau der Minnesheimstr. wurden Schloss und Park getrennt. Das Schlössl wurde an die Gemeinde Gnigl verkauft und ist seit der Eingemeindung Eigentum der Stadt Salzburg. Der renovierungsbedürftige Bau ist heute ein Miethaus. Über der Tür steht „Dulce oblivia vitae“!.
Mölkhof: Riedenburger Straße 5, Gärtnerstraße 2. 1757 kaufte der Hofkanzler Franz Felix Anton von Mölk, nachmals salzburgischer Gesandter beim Immerwährenden Reichstag zu Regensburg, den damaligen Reinhof. Nach der Erwerbung des salzburgischen Adelsstandes führte die Familie das Adelsprädikat „Mölk von Reinhof“. Das „schöne, sehr regelmäßige und bequem erbaute Sommergebäude nebst einem Meyerhause, Zier-, Küchen- und Obstgarten“ wird vom Almkanal umflossen. Der Landsitz wurde 1887 umgebaut, erhielt einen Turm und eine neobarocke Fassade. Im Inneren ist eine Rokoko-Stuckdecke aus der Erbauungszeit erhalten. Privatbesitz. Nicht zu besichtigen.
Mönchstein: Mönchsberg 26, 27. Im Kern des Schlosshotels Mönchstein ist der Turm des 14. Jahrhunderts teilweise erhalten. Der Name des Bauwerks änderte sich nach den jeweiligen Besitzern: Tetelhamer, Fröschlmoser, Windisch, Jocher, Guetrater. Die Kapelle des 17. Jahrhunderts ist im Gebäude integriert. 1654 bis 1812 wohnten hier Professoren der alten Salzburger Benediktiner-Universität. Dann wurde Mönchstein versteigert, zu Beginn des 20. Jahrhundertsdurch Architekt Wunibald Deininger umgestaltet und in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts in einen Hotelbetrieb umgewandelt, der seit 2002 durch ausgedehnte Ein-, Um- und Zubauten grundlegend verändert wurde. Schlosshotel, Kapelle auf Anfrage zu besichtigen. Auskunft: +43/(0)662/848555-0.
Müllegg – Toranlage: Müllner Hauptstraße 48. Auf dem Gelände des St. Johann-Spitales. Auf der Stelle des 1688 angekauften und in der Folge abgetragenen mächtigen Hauptschlosses der Herren von Grimming-Müllegg wurde unter Fürsterzbischof Johann Ernst Thun das bis heute bestehende St. Johann-Spital nach Plänen von Johann Bernhard Fischer von Erlach errichtet. Von dem Vorgängerbau blieb nur die großartige Toranlage erhalten, durch die bis dahin der gesamte Straßenverkehr nach Innsbruck bzw. München die Stadt Salzburg verlassen hat. Teile der Umfassungsmauer des Schlossareals waren entlang des Bahndammes der Kaiserin-Elisabeth-Westbahn und an beiden Seiten der Gaswerkgasse zu sehen. Außenfassaden zu besichtigen. Tel.: +43/(0)662/4482-0.
Petersbrunnhof: Erzabt-Klotz-Straße 2; Zugallistraße 12. Das Kloster St. Peter kaufte 1635 das Lustschloss Petersbrunn, erweiterte den Sommersitz und nützte die Anlage bis 1788. Dann wurde das Schlössl abgetragen und an seiner Stelle nach Plänen von Wolfgang Hagenauer 1794 ein neues Wirtschaftsgebäude errichtet. Es wurde 1869 erweitert, nach einem Brand 1968 wieder hergestellt und ist derzeit – nach Um- und Zubauten – verschiedenen kulturellen Einrichtungen gewidmet. Land Salzburg. Theater „Elisabeth-Bühne“. Orchester-Haus. Café-Restaurant „Petersbrunnhof“. Referat für Volkskultur. Auskunft: +Tel.: +43/(0)662/845664; +43/(0)662/8085-0; +43/(0)662/8042-0.
Rehlingen – Stadtpalais oder Antretter-Haus: Mozartplatz 4. In dem aus dem 16. Jahrhundert stammenden Doppelhofhaus mit schönen rotmarmornen Stiegenhäusern, Portalen mit Rundmedaillons erinnert eine Inschrift von 1582 an Christoph Weiss und Felicitas Unterholzer, beide aus vermögenden Bürgerfamilien, die ihres protestantischen Glaubens wegen nach Wels auswandern mussten. Im zweiten Hof steht eine Hauskapelle, direkt an der Stadtmauer, mit mittelalterlichem Turm und spätgotischen Fenstern. Privatbesitz. Stiegenhaus und Höfe zu besichtigen.
Roter Turm = Frey-Turm: Mönchsberg 15. 1380 urk. erwähnt als Wehrturm im Sattel zwischen Mönchsberg und Festungsberg. Bis 1822 Kloster St. Peter, verpachtet als Landwirtschaft. 1862 Kauf durch Carl von Frey (1826-1896), der das Anwesen restauriert und neogotisch ausstatten läßt. Sein Sohn, der Arzt Dr. Max Frey errichtete ab 1897 Zubauten. Die Erben verkauften 2009 an den Holzindustriellen Matthias Kaindl, der das gesamte Anwesen grundlegend veränderte und sanierte.
Rupertihof: Morzger Straße 31. Im 17. Jahrhundert als Lasserhof erbaut, wurde das Gebäude im 19. Jahrhundert mit einer Neobarock-Fassade erneuert. Seit 1867 gehörte das weitläufige Gebäude Rupert Freiherrn von Imhof und seiner Familie, weshalb der Name „Rupertihof“ üblich wurde. Von 1952 bis 2002 wurde hier das Schlosshotel St. Rupert betrieben. Privatbesitz. In Teilen zu besichtigen. Auskunft: Gössl-Trachten: +43/(0)662/820085.
Schlossbauer in Liefering: Lieferinger Hauptstraße 86. Der einst freistehende Ansitz südlich des Dorfkernes von Liefering ist seit 1463 nachweisbar. Der durch sein Schopfwalmdach auffallende Bau hat an seiner Ostseite die Anna-Kapelle angebaut, die 1606 geweiht und mehrfach verändert worden ist. Privatbesitz. Nicht zu besichtigen.
Schönleitenhof: Schönleitenstraße 1 in Liefering. Der Ansitz wurde 1655 für den Domherrn Johann Dietrich von Muggenthall erbaut. Nach einem Scheinkauf durch den Juristen, Hofarchivar und Hofbibliothekar Dr. Johann Franz Thaddäus von Kleinmayrn 1766 gehörte er dem Höllbräuer Michael Knosp. Seit 1889 dient er den Herz-Jesu-Missionaren als Provinzhaus mit Erweiterungsbauten für ein Gymnasium mit Internat. Die Kapelle wurde 1966 errichtet. Nicht zu besichtigen.
Stadtpalais Überacker: Salzburg, Makartplatz 6; Dreifaltigkeitsgasse 9/11. Das ehemalige Stadtpalais der Grafen Überacker (s. Sieghartstein) wurde 1912 in neobarockem Stil umgebaut, war bewohnt und beherbergte das Postamt Makartplatz. Vom ehemaligen Palastgarten sind noch Reste erhalten. Schönes Portal des 18. Jahrhunderts. Seit 2010 Bankhaus Spängler, derzeit im Umbau.
Villa Bertha – Weingarten-Schlössl: Brunnhausgasse 29. Das Gut Weingarten im Nonntal wird 1139 erstmals als Besitz des Salzburger Domkapitels erwähnt. 1528 ließen die Domherren einen Sommersitz bauen, den der jeweils zweitälteste Domherr beanspruchen konnte. Das Schlössl diente 1761 der Unterhaltung mit Spieltischen, Billardzimmer, Kegelbahn, Schießstand und Gartensalettl, aber auch mit Notenpulten. 1800 erwarb der Gärtner des letzten hier wohnenden Domherrn das Anwesen, weshalb auf dem Gelände bisher eine Gärtnerei betrieben wurde. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bewohnten das Gebäude u.a. Heinrich von Mertens, 1861-1872 Bürgermeister der Stadt Salzburg, sowie Bertha Fürstin Lobkowitz, nach der das Haus „Villa Bertha“ genannt wird. Der mächtige, einst dazugehörige Kapitel-Maierhof musste um 1970 modernen Wohnblocks weichen. Die gesamte Anlage wird derzeit massiv verbaut.
Voglsang-Schlössl: Fürbergstraße 65. An der Ecke zur Gaisbergstraße steht das sog. Voglsang-Schlössl, im Kern aus dem 17. Jahrhundert. Das heutige Aussehen mit den polygonalen Ecktürmchen erhielt es im 19. Jahrhundert. Privatbesitz. Nicht zu besichtigen.
Weiherhof: Gneis, Biberngasse 31. Das „Schlössl am unteren Weiher“ des Salzburger Domkapitels ist um 1600 urkundlich belegt. Der heutige Bau mit Schopfdach beherbergt im vierschiffigen, über neun Marmorsäulen gewölbten Stall eine Galerie. Privatbesitz. In Teilen zu besichtigen. Auskunft: Galerie Weiherhof, Tel.: +43/(0)662/821830.
St. Martin bei Lofer
Saalegg – Ruine: Obsthurn. In unmittelbarer Nähe des Lamprechtsofenloches blicken von einer Felsnase die Reste der Burg Saalegg auf die B 311 herab. Die Saalegger sind seit dem ausgehenden 12. Jahrhundert nachweisbar. Sie sind mit den Herren von Waidring identisch. Aus ihrem Besitz kam die Burg, die auf Grund ihrer Größe nicht ganzjährig bewohnbar war, über die Erben der Herren von Walchen an das Erzstift Salzburg. Seit 1326 war ein Burggraf bzw. ein Kastellan für den Turm verantwortlich, der um 1400 gemeinsam mit dem Burglehen, dem Bauernhof Saalegg-Grundt, in die Urbare eingetragen wurde. Privatbesitz. Besichtigung wegen Wegsperre nicht möglich.
Stuhlfelden
Labach: Wilhelmsdorf, Labach 1. Das stattliche Haus auf der Schattseite des oberen Salzachtales weist wuchtige Gewölbe, getäfelte Stuben und eine Kapelle auf. 1352 genannt. 1591 baute der Gewerke Melchior Welser das heutige Haus. Von 1765 an in bäuerlichem Besitz.
Thalgau
Spaur-Schlössl: Thalgau 112. Dem seit etwa 1400 nachweisbaren Herrenhaus beim Eisenhammerwerk in Thalgau gab Philipp Graf Spaur den Namen, obwohl er nur von 1871 bis 1879 Besitzer war. Nicht zu besichtigen.
Unken
„Schloss“ Oberrain: Unken 8. Das schlossartige Gebäude – eigentlich „das Seidlgut samt Tafern“ – steht südlich von Unken an der alten Straße oberhalb der B 178 und dient als Ausbildungsstätte für hilfebedürftige Kinder. Das an der „Haupt- und Reichsstraße“ Innsbruck – Wien gelegene Seidlgut besaß schon vor 1400 das „Gastgewerberecht“. Dann wurde die Taverne gebaut, die alte Straße führte über die Terrasse zwischen Bauernhof und Taverne durch. Interessant war auch das dazugehörige „Heilbad“ Unken. 1890 kaufte der aus Schmalkalden stammende Kunstdüngerfabrikant Hermann Schmidtmann das Anwesen und ließ Oberrain in die heutige Gestalt bringen. Eigentümer: Land Salzburg. Nicht zu besichtigen.
Steinpass: Niederland 14. Auf der Fahrt durch das „Kleine Deutsche Eck“ von Reichenhall nach Unken auf der B 21 bzw. B 178 muß die Grenze am Steinbach passiert werden. Dieser ist bereits 1218 als Grenze der Grafschaft Reichenhall genannt. Nach der Belehnung Erzbischof Eberhard II. mit der Grafschaft Pinzgau durch König Heinrich (VII.) wird dies eine Herrschafts- um 1300 eine Landesgrenze zwischen Salzburg und Bayern.
Der Hauptverkehrsweg – Reichsstraße 1 – von Wien über Tirol in die habsburgischen Vorlande war an dieser Stelle häufig von Saalach-Hochwässern zerstört. Während des 30-jährigen Krieges wurden alle Befestigungsanlagen ausgebaut. Vom tonnengewölbten Durchfahrtstor, das 1929 dem Verkehr weichen mußte, sind nur die Bau-Inschrift von 1646 und drei mächtige Fundamentpfeiler im Ufer des Steinbaches erhalten.
Als Vorwerk diente die 1970 eingeebnete Pichler Schanze. Während der Franzosenkriege 1800, 1805 und 1809 war der Steinpass heftig umkämpft. Nach Erfolgen wurden die Salzburger und Tiroler Schützen unter Speckbacher am 17. Oktober 1809 vernichtend geschlagen.
Wagrain
Wagrain: Auf dem Burghügel (60x80m) zwischen Untermarkt und Kirchboden wurden Reste der Burg der Goldegger gefunden, die 1323 mit der Hofmark Wagrain an das Erzstift fiel und aufgegeben wurde. Von der Ringmauer sind Reste bis 3m Höhe erhalten sowie mächtige Turmfundamente.
Die folgenden in Salzburg gelegenen Objekte werden, nach Verwaltungsbezirken und Gemeinden geordnet, nur summarisch aufgezählt, gleichgültig ob erhalten oder abgekommen, da ihre Beschreibung diesen Führer im Umfange sprengen würde. Für weitere Informationen können F. Zaisberger – W. Schlegel, Burgen und Schlösser in Salzburg I, 1978 (Pongau, Pinzgau, Lungau); II, 1994 (Flachgau, Tennengau) herangezogen werden.
Erhaltene Wehrtürme und Ansitze:
Lungau: Lessach: Ruine Thurnschall. Mariapfarr: Pichl, Gröbendorf. St. Margarethen: Turm. St. Michael: Heiß-Haus in St. Martin, Pritzgut. Tamsweg: Zechner am Schlossberg, Standlhof. Thomathal: Ruine Edenvest. Weißpriach: Burgkapelle.
Pinzgau: Saalbach: Wartturm. St. Martin bei Lofer: Luftenstein. Taxenbach: Penninghof. Uttendorf: Reichensberg, Schwarzenbach.
Pongau: Flachau: Scharfett, Spöcker, Thurnhof. Pfarrwerfen: Schlamingschlössl (S150).
Tennengau: Hallein: Benediktschlössl, Chorregenten-Schlössl, Egglauerschlössl, Unterbürgermeisterhof, Grübl-Schlössl, Leitner-Schlössl, Pointner/Widerhof.
Wehrkirchen:
Lungau: Tamsweg: St. Leonhard ob Tamsweg (s.d.).
Pongau: Pfarrwerfen: Die Pfarrkirche erweckt den Anschein einer Wehrkirche.
Tennengau: Turm zu Kuchl (s.d.).
Passanlagen und Stadttore: (erhalten und abgekommen)
Flachgau: Grödig: Glanegg, Hangendenstein. Großgmain: Weissbach, Fuxstein. Henndorf: Zifanken. Neumarkt: Schanze/Tor. St. Gilgen: Lueg, Franzosenschanze, Alt-Hüttenstein. Straßwalchen: Tor/Schanze. Wals: Walserberg.
Lungau: Ramingstein: Pass. St. Michael: Stranach. Tamsweg: Klause Seethal. Tweng: Pass Tauern.
Pinzgau: Leogang: Pass Grießen. Lofer/Waidring: Pass Strub (s.d.). Mittersill: Pass Thurn. Rauris: Pass. Saalbach: Henlab, Spielberg. St. Martin/Lofer: Luftenstein. Unken: SteinPass (s.d.). Weißbach: Frohnwies, Hirschbichl.
Pongau: Forstau: zwei Blockhäuser. Großarl: Alte Wacht (s.d.). Radstadt: Mandling. Schwarzach: Römerpass.
Stadt Salzburg: Äußeres (Ravelin) und Inneres Linzertor, Inneres und Äußeres Ostertor/Kapuzinerbergtor, Felixpforte, Inneres und Äußeres Steintor, Michaelertor, Kajetanertor, Äußeres und Inneres Nonntaltor, Neutor/Sigmundstor, Monikapforten. Bürgerwehr. Müllegger Tor (s.d.), Klausentor, Gstättentor, Ritzerbogen, Löchlbogen, Inneres und Äußeres Vitals/Lederertor, Sauterbogen, Mirabell/Rupert/Lodrontor, Virgiltor. Toranlagen und Sperrbögen zur Festung. Bürgermeisterloch (19. Jhdt.).
Tennengau: Abtenau: Pass Klausegg. Annaberg: Hinterberg. Golling: Pass Lueg (s.d.). Wacht an der Lammer. Hallein-Dürrnberg: Blockhäuser, Fuxturm, Reckturm. Rußbach: Pass Gschütt. Scheffau: Blockhaus Karlsteig.
Erhaltene Gerichts-und Verwaltungsgebäude, ohne Burgen:
Flachgau: Mattsee 2. Neumarkt am Wallersee 2. St. Gilgen 1. Straßwalchen 1. Strobl Amtshaus am Schober (abgekommen). Thalgau 1 und Rüsthaus.
Lungau: St. Michael. Tamsweg.
Pinzgau: Lend. Lofer. Taxenbach.
Pongau: Hofgastein. Radstadt 2. Werfen 2.
Stadt Salzburg: Gnigl (Gericht im späteren St. Anna-Spital), Gestüthof (Nonntaler Hauptstr. 58) u. Stall (Fürstenallee 21) 16. Jhdt.
Tennengau: Abtenau.
Abgekommene Burgen, Burgställe, (Wohn-)Türme, Ansitze, Befestigungsanlagen:
Flachgau: Anthering: Turm. Bergheim: Pfarrhof, Lengfelden. Eugendorf: Kirchberg, Unzing, Mühlberg. Göming: Wachtberg. Großgmain: Randersberg. Hallwang: Dietraming, Fischach. Henndorf: Kapsberg. Hintersee: Jagd-Schlössl. Hof: Fliehburg oberhalb Schloss Fuschl, Oberreitlehen. Koppl: Poschenstein. Köstendorf: Weng. Lamprechtshausen: Nopping. Mattsee: Fliehburg „Keltenring“. Nußdorf: Erdwall am Haunsberg, Lauterbach. Oberndorf: Viereckschanze. Obertrum: Prenzingerau. Plainfeld: Pabenschwandt. Schleedorf: Tannberg. Seekirchen: Fischtaging, Waldprechting, Zaisberg. Straßwalchen: Irrsdorf. St. Georgen: Burg(-Kapelle, heute Kirche). Thalgau: am Pach, Turm im Weiher. Wals: Gois, Viehhausen, Schanzen.
Lungau: Mariapfarr: Burg. Mauterndorf: Burgstall. St. Margarethen: Turm. St. Michael: Oberweissburg, Burgstall St. Ägidi. Tamsweg: Sauerfeld. Thomathal: Burgstall.
Pinzgau: Bramberg: Wenns. Bruck: St. Georgen, Weberpalfen. Fusch: Schönanger. Hollersbach: Turm, Burgstallehen. Kaprun: Winkl, Bürgkogel. Leogang: Burgstein. Maria Alm: Burgstall. Mittersill: Burk, Reitau. Niedernsill: Birkkögei, Radenspach, Nagelköpfel. Piesendorf: Walchen, Leiten, Hochbürgl, Matzhügel. Rauris: Burgstall, Pichl zu Grub, Klause Thörl. Saalbach: Mitteregg, Lengau, Obermarten, Zinegg. Saalfelden: Burgbichl, Hinterburg, Biberg. Stuhlfelden: Sitz zu Stuhlfelden. Taxenbach: Burg, Edtburg, Eschenau. Viehhofen: Burgstein. Wald: Burgeck, Falkenstein.
Pongau: Bischofshofen: Buchberg – Spökerbichl, Götschenberg. Flachau: Graben. St. Johann: Plankenau, Zederberg. St. Martin: Burgeck.
Stadt Salzburg: Hexenturm, Röcklbrunn.
Tennengau: Bad Vigaun: Birg (Lengenfeld), Ruine im Brandwald. Golling: Torren.