Wallfahrtskirche, Ebenau © J. Neuhardt Im 17. Jahrhundert ersuchten die Messingarbeiter von Ebenau um Errichtung einer Seelsorgestelle. Diese wurde 1699 bis 1702 geschaffen und dem hl. Florian – Patron gegen Feuersgefahr – anvertraut, auch eine Reliquie des Heiligen wurde beschafft.
Der hl. Florian auf dem Altarblatt © J. Neuhardt
Ein halbes Jahrhundert später entstand eine Wallfahrt dorthin, nachdem 1752 einflussreiche Salzburger Bürger eine Stiftung für das Ebenauer Gotteshaus getätigt hatten. Der damit verbundene Bittgang zur Kirche des hl. Florian findet regelmäßig in den Tagen um St. Florian (4. Mai) statt. Besonders für die Bäckerzunft spielte der Schutzheilige zur Verhütung von Feuersgefahr eine wichtige Rolle.
Dieser Salzburger Bittgang wurde sowohl während der Zeit der Aufklärung 1787 – 1822 als auch während des Nationalsozialismus verboten. Beide Male erlitt die Stadt Salzburg (durch den Stadtbrand von 1818 sowie die allierte Bombardierung 1944/45) großes Leid. Man hat daher unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg den Brauch des Bittganges wieder aufgenommen. Auch 14 weitere Gemeinden unternahmen einst Bittgänge nach Ebenau; bis heute erhalten haben sich nur jene aus St. Gilgen und Faistenau.
Autor/in: Prälat Johannes Neuhardt