Eugendorf – Marktgemeinde

Broschüre:
Morgenstimmung in Eugendorf © TVB Eugendorf
Morgenstimmung in Eugendorf © TVB Eugendorf

Gewerbliches Zentrum im Umland der Landeshauptstadt

Geschichte

Das Gemeindegebiet von Eugendorf wurde schon früh besiedelt, Funde aus der Bronzezeit und Reste steinzeitlicher Grabanlagen zeugen davon. Durch Eugendorf führte die römische Reichsstraße von Juvavum (Salzburg) nach Ovilava (Wels). Auf eine keltoromanische Siedlung um 500 n. Chr., deren Oberhaupt Juvino bzw. Jubino hieß, geht der Ortsname von Eugendorf, der erstmals 736 n. Chr. urkundlich als Jubindorf erwähnt wird, zurück. Von den zahlreichen Rittergeschlechtern, die in Eugendorf ihren Ansitz hatten, waren die Herren von Kalham die bedeutendsten. Sie hatten bis 1333 das Schrannengericht in Eugendorf inne. Die 788 erwähnte Kirche wurde 1857 zur Pfarrkirche erhoben. Die überwiegend landwirtschaftlich geprägte Gemeinde entfaltete sich Ende des 20. Jh. zu einem bedeutenden Wirtschaftsstandort. 1987 wurde Eugendorf Marktgemeinde.

Ortsbild

Eugendorf gegen Norden, um 1930: Im Vordergrund links der Strasserwirt, im Mittelgrund die Trasse der ehemaligen Salzkammergutlokalbahn mit dem kleinen Bahnhofsgebäude (Reproduktion: SLA)
Eugendorf gegen Norden, um 1930: Im Vordergrund links der Strasserwirt, im Mittelgrund die Trasse der ehemaligen Salzkammergutlokalbahn mit dem kleinen Bahnhofsgebäude (Reproduktion: SLA)

Das Zentrum bildet das Haufendorf mit der Kirche, ein im Kern gotischer Barockbau mit einer Kreuzigungsgruppe (um 1700) aus der Werkstatt von Meinrad Guggenbichler. Das Umland ist geprägt durch Streusiedlungen mit den Kirchweilern Kirchberg, Mühlberg und Unzing. Die Errichtung von Handels- und Gewerbegebieten und der durch die Nähe zur Landeshauptstadt Salzburg bedingte Bevölkerungszuwachs führten Ende des 20. Jh. zu Siedlungserweiterungen.

Wirtschaft

Eugendorf © TVB Eugendorf
Eugendorf © TVB Eugendorf

Die wirtschaftliche Entwicklung steht in engem Zusammenhang sowohl mit der Nähe Eugendorfs zur Stadt Salzburg und zum Wallersee als auch mit der Lage an der wichtigen West-Ostverbindung. Schon im Mittelalter spielte im Durchzugsort Eugendorf neben kleinen Gewerbebetrieben das Herbergs- und Gaststättenwesen eine bedeutende Rolle. Durch die Anbindung an die Westbahn und die Salzkammergutbahn stieg gegen Ende des 19. Jh. der Fremdenverkehr zum wichtigen Wirtschaftsfaktor auf. Den großen Aufschwung brachte 1957 die Westautobahn. In den letzten dreißig Jahren konnten sich hier viele große Handels- und Produktionsunternehmen etablieren. Eugendorf hat heute eine ländlich-industrielle Struktur. Den Hauptanteil nimmt der Handel ein, gefolgt von Land- und Forstwirtschaft, Sachgütererzeugung und Gastronomie.

Wappen

In Grün im Schildfuß ein oben und unten silbern gesäumter silberner Schräglinksbalken, überhöht von einem silbernen Bockshaupt mit Halsstück. (Verleihung: 15. Juli 1958). Der Silberstreifen steht für die Römerstraße und die Autobahn. Das Bockshaupt erinnert an das Wappen der Kalhamer.

Aktuell

Seehöhe 558m, Fläche 29,05 km², 6.569 Einwohner (2009), Politischer Bezirk Salzburg-Umgebung, Gerichtsbezirk Thalgau.

 

Autor/in: Ulrike Engelsberger