Schlosskapelle Gessenberg – Waging am See

Broschüre:
Schlosskapelle Gessenberg © C. Soika
Schlosskapelle Gessenberg © C. Soika

Auf dem Ausläufer eines Höhenrückens westlich von Waging steht der 1147 erstmals erwähnte Adelssitz, der Ende des 15. Jahrhunderts an die Auer von Winkel überging. Neben dem dreigeschossigen und mit vier Ecktürmen versehenen Schlossbau befindet sich die 1664 von Hans Jakob von Auer erbaute Schlosskapelle als Nachbildung der achteckigen Altöttinger Gnadenkapelle.

Neben der Wallfahrtskapelle das Schloss des Stifters © C. Soika
Neben der Wallfahrtskapelle das Schloss des Stifters © C. Soika

Zur Verehrung wurde eine Kopie des Altöttinger Gnadenbildes auf gestellt, die von den Gläubigen der Umgebung aufgesucht wurde. Den Höhepunkt der Wallfahrt bildete der „Gessenberger Frauentag“ am 15. August. Ein Visitationsbericht von 1788 beanstandete, dass die Kapelle mit Votivtafeln, wächsernen Votivgaben, Blumenbüschen, Kruzifixen und Marienbilder überladen sei und veranlasste deren Entfernung. Aber noch im 19. Jahrhundert wurde der „Frauentag“ unter großem Zulauf des Volkes feierlich begangen. Damals befand sich über dem Eingangsportal noch eine Außenkanzel für die Predigt.

Autor/in: Dr. Christian Soika