Grabinschrift des Lucius Cotinius Martialis – Mondsee

Broschüre:
Grabinschrift des Lucius Cotinius Martialis © O. Harl 2003
Grabinschrift des Lucius Cotinius Martialis © O. Harl 2003

Heller feinkörniger Marmor mit Hornblende und Hellglimmer, sog. Schaidberger Marmor

Fundort: Mondsee, Klosterkirche
Ausstellungsort: Mondsee, in der Vorhalle der Klosterkirche

Zu seinen Lebzeiten hat Lucius Cotinius Martialis, Sohn des Lucius, Gemeinderat (decurio) von Iuvavum und für die Rechtsprechung zuständiger Beamter (Duumvir iure dicundo), das Grabmal für sich und seine Ehefrau Peccia Latina errichten lassen. Auffällig ist der Familienname des Mannes. Die keltischen Cotini, die im Nordosten außerhalb des römischen Reiches lebten, werden 171 n. Chr. als Verbündete der Römer im Markomannenkrieg erwähnt und später in der Provinz Pannonien angesiedelt. Wenn die Familie des Beamten aus Iuvavum tatsächlich nach ihrer ursprünglichen Herkunft benannt ist, muss es eine aristokratische Familie aus dem Stamm der Cotini gewesen sein, die sich in die Oberschicht einer römischen Stadt integriert hat.