Haus der Natur – Salzburg

Broschüre:
Saurierhalle © Haus der Natur
Saurierhalle © Haus der Natur

In der rund 1000-jährigen Geschichte des Fürsterzbistums Salzburg waren das Salz und der Erzreichtum die wichtigsten Pfeiler der wirtschaftlichen Unabhängigkeit. Außer Salz wurden Gold-, Silber-, Kupfer-, Arsen- und Bleierze abgebaut und zu den entsprechenden Metallen geschmolzen. In vielen Ortsnamen im Land sind noch die ehemaligen Bergbau- und Hüttenbetriebe enthalten, wie z. B. Hüttau, Hüttschlag, Hütten für Verhüttungsbetriebe oder Pöham (Pochwerk). Aber auch Namen wie Lend oder Kohlstatt sind mit dem Bergbau verknüpft, da an diesen Stellen das getriftete Holz an Land gezogen und zu Holzkohle verarbeitet wurde.

Die Residenzstadt der Fürsterzbischöfe war auch Nutznießer des florierenden Bergbaus, denn die Paläste, Kirchen und Klöster konnten mit wertvollen Ausstattungen versehen werden. Dazu kommt noch, dass in Adnet bei Hallein und in Fürstenbrunn am Fuße des Untersberges Dekorgesteine gewonnen wurden, die ebenfalls zur Schönheit der Stadt beitragen. Diese „Marmore“ waren auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, denn sie wurden nach ganz Europa exportiert,wie nach Vilnius, Dresden, Wien und München. Sehr schöne Gitter aus Schmiedeeisen mit reicher Vergoldung schützen Paläste und Kirchen vor unliebsamen Besuchern.

Heute wird im Land Salzburg nur mehr ein Erzbergbau betrieben, der jedoch „Weltformat“ hat, der Wolframbergbau im Felbertal/Pinzgau. Abgebaut wird das Mineral Scheelit, eine Kalzium-Wolfram Verbindung, verwendet wird Wolfram für extrem harte Schneidwerkzeuge („Vidia“) in der Stahlindustrie und für die Hitzeschilde der Raumfahrttechnik (Space Shuttle).

Eine besonders gefragte Spezialität für den Straßenbau ist der Diabas, ein uraltes vulkanisches Gestein aus dem Gebiet von Saalfelden. Für die Fahrbahnen von Straßen und Autobahnen wird der Diabas verwendet, da er durch den Reifenabrieb nicht poliert wird und deshalb die Rutschgefahr der Fahrzeuge mindert. Kalke, so genannte Marmore wie Adneter- und Untersberger- Marmor, Sande, Schotter und Kiese werden auch heute noch in großen Mengen für die Bauindustrie gewonnen.

Das Haus der Natur – ein lebendiges Museum – mit einer eigenen Geologie-Abteilung bewahrt und zeigt eine sehr schöne Mineralien- und Fossiliensammlung, wobei die meisten Objekte durch bergbauliche Tätigkeit gefunden wurden. Die neu eingerichtete Dauerschau „Lebensader Salzach“ öffnet mit modernster Präsentationstechnik Einblicke in alle Wissensbereiche entlang der Salzach. Die neue Computertechnik ermöglicht Flüge und Zeitreisen über das Salzachtal in der Jetztzeit, in der Eiszeit und vor vielen Millionen Jahren.

Ein eigens für diese Ausstellung produzierter Film präsentiert im Salzachkino den Natur- und Kulturraum in bester „Universum“ – Qualität.

Autor/in: Dr. Norbert Winding