Klosterkirche St. Michael – Mondsee

Broschüre:
Basilika Mondsee © www.mondsee.at
Basilika Mondsee © www.mondsee.at

Bis zu seiner Auflösung war das im Jahre 748 gegründete Kloster Mondsee der geistige, kulturelle und politische Mittelpunkt des Mondseelandes. Im ausgehenden Mittelalter zeigte dieses alte Klosterland sogar Entwicklungen zu einer selbständigen Landesbildung. Die zahlreichen Kirchen des Mondseelandes mit ihren Kunstschätzen sind heute Symbole für diese alte Kulturlandschaft. Neben der ehemaligen Klosterkirche sind dies die Pfarrkirchen von Zell am Moos, Oberhofen und Oberwang, die Filialkirche St. Lorenz und die Wallfahrtskirchen „Maria Hilf“, St.Koloman und St. Konrad.

Basilika zum Heiligen Michael und Kirchenplatz Mondsee © www.mondsee.at
Basilika zum Heiligen Michael und Kirchenplatz Mondsee © www.mondsee.at

Die ehemalige dem hl. Michael geweihte Klosterkirche in Mondsee wurde 2005 zur Basilika erhoben. Der heutige dreischiffige Kirchenbau stammt aus dem 15. Jahrhundert und gehört zu den hervorragenden und größten gotischen Baudenkmälern Österreichs. Von der ursprünglichen Einrichtung ist nur mehr das spätgotische Sakristeiportal erhalten. Im Bereich der ersten vier Kirchenjoche ist die einstmals hallenartige Architektur der Kirche noch vorhanden, in die vorderen Seitenschiffe wurden barocke Gewölbe eingezogen. Nach dem Brand der Kirche im Jahre 1774 erhielt die Kirche das heutige Mansarddach, wodurch die oberen Fenster des Mittelschiffes ihre Funktion einbüßten.

1626 errichtete Hans Waldburger den frühbarocken Hochaltar, ab 1680 stattete Meinrad Guggenbichler, einer der bedeutenden Bildschnitzer des österreichischen Spätbarocks, das Gotteshaus mit sieben Altären aus. Abt Bernhard Lidl (1729 – 1773) ließ die Doppelturmfassade bauen und beauftragte Anton Koch mit der Errichtung von vier weiteren Altären. In den Kirchenbau einbezogen sind die ehemalige Schatzkammer der Abtei, der Betchor der Mönche und die 36 Meter lange gotische Klosterbibliothek, die einst eine mittelalterliche Pultbibliothek darstellte. Die beiden letztgenannten Räume sind über ein Museum zugänglich, das neben der Geschichte, Kunst und Volkskunde auch das Österreichische Pfahlbaumuseum beherbergt.

Autor/in: Anton Reisinger