Kapelle von Lauterbach – Dorfbeuern

Broschüre:
© P. Haidenthaler
© P. Haidenthaler

Seit etwa 1130 gehört die um 788 erstmals erwähnte Kapelle von Lauterbach zur Abtei Michaelbeuern. Es entwickelte sich eine bescheidene aber beständige Wallfahrt zu diesem den Vierzehn Nothelfern geweihten Kirchlein. Der Schwerpunkt der Verehrung gilt allerdings dem hl. Ägidius, der bei Dürre, Sturm, Feuersbrunst und sonstigem Unglück angerufen wird.

Die jetzige Kirche wurde unter dem Abt Anton Moser (1765 – 1783) durch F.A. Mayr aus Trostberg erbaut. Haupt- und Seitenaltäre sind Werke von Johann Krapf aus Trostberg (1769), die Altarblätter verdanken wir dem Salzburger Maler Nikolaus Streicher. Das prächtige Deckengemälde der zentralen Kleinkuppel schuf Josef Söll, ebenfalls aus Trostberg: Der bedrängte König David erfährt Hilfe durch Krieger aus dem Heer des Königs Saul. Wie David in seiner Not überraschend Hilfe bekommt, so widerfährt sie den Christen durch die Vierzehn Nothelfer, die auf dem Hochaltarbild zu sehen sind.

Die Vierzehn Nothelfer im Hochaltarbild © P. Haidenthaler
Die Vierzehn Nothelfer im Hochaltarbild © P. Haidenthaler

Die Kirchenglocke – einst Orientierung für die in den Nebeln des Oichtentales Verirrten – wird heute nur mehr für die Wallfahrer geläutet. Insbesondere sollte früher durch das Läuten des Glöckleins Verlorenes wieder gefunden werden; vielleicht rührt daher die im 18. Jahrhundert hier hinzugekommene Verehrung des hl. Antonius.

Autor/in: P. Paulus Haidenthaler