Wallfahrtskirche in Loipl © J. Lang Um die seelsorglichen Verhältnisse auf der 800 Meter hoch gelegenen Ebene von Loipl zu verbessern, schritt das Stiftskapitel der Fürstpropstei Berchtesgaden 1799 zur Errichtung eines bescheidenen Gotteshauses, das ein Jahr später – kurz vor Aufhebung des Stifts – fertig gestellt wurde. Das schlichte Kirchlein mit Langhaus erfuhr 1824 eine Erweiterung in Form einer Vorhalle mit mittig darüber gesetztem Türmchen, was dem äußeren Erscheinungsbild bis heute sein typisches Gepräge gibt.
Gnadenbildkopie „Maria Hilf“ © J. Lang
Zum Zentrum der Verehrung wurde in den darauf folgenden Jahrzehnten eine Kopie des Maria-Hilf-Bildes von Passau bzw. Innsbruck. In kleine Bildnischen gesetzt, wartet der überschaubare Bau mit weiteren Gnadenbildkopien auf, so etwa der Altöttinger Madonna sowie dem Gnadenbild von Maria Kunterweg. Daneben befindet sich an der Wandmitte ein Ostensorium mit einem Partikel des aus Berchtesgaden stammenden Kaspar Stangassinger, der 1988 selig gesprochen wurde.
Obwohl „Maria Hilf“ in Loipl auch von einigen wenigen Kreuztrachten außerhalb der ehemaligen Fürstpropstei Berchtesgaden besucht wurde, blieb sie doch eine hauptsächlich der Gnotschaft Loipl vorbehaltene Wallfahrt, deren noch vorhandene Votivtafeln gleichzeitig den Stolz der hiesigen Bauernlehen auf ihr Kirchlein unterstreichen.
Autor/in: Dr. Johannes Lang