Maria Gern – Berchtesgaden

Broschüre:
Wallfahrtskirche Maria Gern © Prälat Walter Brugger
Wallfahrtskirche Maria Gern © Prälat Walter Brugger

Die Anfänge einer kleinen, lokal begrenzten Wallfahrt in das Gerer Hochtal liegen völlig im Dunkeln. Man weiß zwar von einer Kapelle mitten im Wald am alten Fuhrweg von Berchtesgaden in die Gern mit einem stehenden Marienbild, das göttliche Kind auf dem rechten Arm, und einem „Frauenbründl“, dessen Wasser man eine heilende Kraft zuschrieb, wie es das Votivbild von 1626 wiedergibt; das ist aber auch schon alles. Die eigentliche Wallfahrt beginnt erst 1666.

Gerer Gnadenbild © Prälat Walter Brugger
Gerer Gnadenbild © Prälat Walter Brugger

In diesem Jahr brachte der Gerer Wolfgang Hueber, salzburgischer Unterwaldmeister in Itter (bei Wörgl,Tirol), ein von ihm geschnitztes stehendes Muttergottesbild mit Kind in seine Heimat. Die Augustiner-Chorherren von Berchtesgaden bauten dafür um 1669 eine Kapelle, die wegen der rasch aufblühenden Wallfahrt bereits nach 1680 einer größeren Kirche weichen musste. Für die dritte Kirche, einen Rokokobau, setzte die Planung durch einen Salzburger Architekten 1707 ein, der Bau erfolgte in den Jahren 1708 – 1710, stuckiert von dem Salzburger Joseph Schmidt, die Fresken schuf Christoph Lehrl aus Höglwörth, die Altäre erbauten einheimische Meister. Die gesamte Inneneinrichtung fand erst mit dem prachtvollen Abschlussgitter 1777 ihren Abschluss. Am 21. November 1724 konsekrierte der Augsburger Weihbischof Johann Jakob Maximilian von Mayer die neue Wallfahrtskirche, die zu den schönsten im Berchtesgadener Land zu zählen ist. Ihr Patrozinium wird an Mariae Heimsuchung (2. Juli) gefeiert.

 

 

 

Autor/in: Prälat Walter Brugger