Maria Plain – Bergheim

Broschüre:
Maria Plain © Verlag St. Peter
Maria Plain © Verlag St. Peter

Als die Schweden den Markt Regen im Bayerischen Wald 1633 brandschatzten, blieb in einem abgebrannten Hause ein kleines Madonnenbild wunderbarerweise unversehrt. zurück, das danach der Maler Stephan Waschinger reinigen sollte. Über die Familie derer von Grimming zu Niederrain gelangte dieses von einem unbekannten Maler geschaffene Bild zunächst nach Salzburg/Mülln und 1652 auf den Plainberg in eine hölzerne Behausung, wo sogleich eine Verehrung einsetzte. Nachdem das Gnadenbild 1657 außer Landes gelangt war, kam für mehrere Jahre eine Kopie dessen zur Anbringung. Doch der Zustrom der Wallfahrer zu dem als wundertätig verehrten Bild wuchs ungeachtet dessen stetig an.

Nachdem es bereits 1657 zu zwei Kapellenbauten gekommen war, erfolgte von 1671 bis 1674 nach Plänen von Giovanni Antonio Dario der Bau einer Wallfahrtsbasilika, die aus einem sieben Altäre beherbergenden Kapellensaal mit darüber liegenden Emporen sowie einer Zweiturmfassade besteht. Ein Jahr später erfolgte auf Ansuchen des Salzburger Erzbischofs Max Gandolf Graf Kuenburg  die Rückgabe des originalen Gnadenbildes nach Salzurg, doch erst 1732 gelangte es aus der Plainer Schatzkammer auf seinen heutigen Platz über dem Tabernakel am Hochaltar.  Gemäß einem Gelöbnis wurde das Bild mit päpstlich geweihten Kronen geschmückt.

Am Hochaltar finden sich Plastiken von Jakob Gerold, ebenso Bilder von Frans de Neve, der auch den Kreuz- und Josephaltar am Triumphbogen ausstattete. Die nördlichen Kapellenaltäre sind mit Plastiken von Thomas Schwanthaler sowie mit Bildern von Michael Coxie und Christoph Lederwasch versehen. Wenige Votivtafeln und Votive, von denen die meisten 1782 abhanden gekommen sind, werden im Kirchenschiff präsentiert. Ein Wallfahrtsweg, beginnend in der Elisabethvorstadt, führt über insgesamt 15 Statinen auf den Plainberg, der zudem mehrere Kapellen und weitere Orte der Einkehr aufweist.

Seit 1824 wird Maria Plain von der Abtei St. Peter in Salzburg betreut; 1952 erhob Papst Pius XII. die Wallfahrtskirche zur päpstlichen Basilika minor. 1959 stifteten die Heimkehrer ein neues Geläut mit der „Stürmerin“ von 1927. Sowohl 1874 wie 1974 wurden die Säkularfeiern festlich begangen. Heute zählt Maria Plain neben Maria Kirchental im Pinzgau zu den beliebtesten Wallfahrtsorten im Land Salzburg.

Autor/in: Prof. Dr. Adolf Hahnl