Messinghammer – Ebenau (Wasserkraftanlagen, Hammerwerk)

Broschüre:
Museum Fürstenstöckl © TV Ebenau
Museum Fürstenstöckl © TV Ebenau

als Wasserkraft noch wichtig war

Die Geschichte des Ebenauer Messingwerkes ist eng verflochten mit jener des Handelshauses Stainhauser in Salzburg. 1585 erhielten die Brüder Andrees und Maximilian Stainhauser vom Salzburger Erzbischof die Genehmigung zur „Errichtung ainer Messing-Hütten in der Ebenau bey dem Wasserfall am Schwärzpach“. Zugleich gehörten ihnen die Messinghütten in Oberalm und im Gnigler Graben.

Erzbischof Paris Graf Lodron verstaatlichte bereits 1622 die Messinghütte in Oberalm und 1634 auch das Ebenauer Messingwerk. Die Salzburger Messingindustrie erlebte zwischen 1650 und 1740 eine ungeahnte Blüte und wurde mit einem jährlichen Gewinn von 40.000-60.000 Gulden zur wichtigsten Einnahmequelle nach dem Halleiner Salz.

Neben der staatlichen Messingfabrik gab es auch einen Eisenhammer, eine Drahtzieherei und eine Sensenschmiede. 1792 wies Ebenau 34 Hüttenwerks- und Hammergebäude auf. Die wichtigsten waren das Verweserhaus und das Fürstenstöckl, die Schmelzhütte, der Messing-, der Kupfer- und der Eisenhammer, die Zeug- und die Rohrschmiede sowie die Drahtmühle. Zu den Nebengebäuden zählten der Holzkohlen-, Torf- und Holzstadel, dieKohllöschhütte, der Zimmerstadel, das Schaberhaus und das Muskathaus, das Wohnhaus der Werksoffiziere.

Um 1698/99 erwirkten die Arbeiter der Messinghütte den lang erwünschten Bau einer Kirche. 1704 wurde die Kirche dem Hl. Florian geweiht, der als Patron gegen die Feuergefahr von den Arbeitern der Messinghütte ausdrücklich erbeten wurde. Die Messing- und Eisenhämmer wurden mit Wasserkraft betrieben und um diese besser auszunützen wurde ein ca. 50 m langer Zuleitungsstollen im Ortszentrum angelegt. Während die alten Mühlen nur mehr von touristischem Interesse sind, werden einige Sägewerke bis heute mit Wasserkraft betrieben. Zudem findet man im Ort mehrere Kleinkraftwerke.

Autor/in: Tourismusverband Ebenau