Heuberger Vollgatter-und Spaltsägewerk 1908 Eine historische Wanderung
Einen authentischen Überblick über die nahezu 1000-jährige Geschichte der Wassernutzung verschafft eine 5 Kilometer lange Wanderung entlang des Brunnbaches in Thalgau. Der Lehrpfad mit seinen 8 Stationen dokumentiert eindrucksvoll, wie sehr die wirtschaftliche Entwicklung einer Region von den natürlichen Gegebenheiten abhängig war. Der Brunnbach wurde bereits im Mittelalter, 1182 erstmals erwähnt, als Energielieferant genutzt. Getreidemühlen, Sägemühlen und Eisenhämmer trieben das Rad der Thalgauer Wirtschaftsgeschichte an. So wurden um 1580 eine Reihe von Betrieben gegründet, allen voran der Thalgauer Drahtzug und ein Eisenhammerwerk mit Schmiede. 1688 wurde von der Fuschler Ache zum Brunnbach der Almkanal errichtet.
Der Weg zu den Mühlen am Brunnbach in Thalgau © Franz Fuchs
Mühlen am Brunnbach in Thalgau © Franz Fuchs
Etwa 100 Jahre später veränderten sich infolge der Industrialisierung auch die Betriebe am Brunnbach ganz entscheidend. Der Drahtzug, der 300 Jahre lang erfolgreich Draht exportierte, wurde in das größte Zinnoxydwerk Europas umgebaut. Schon um 1916 begann man, mittels Turbinen Thalgau mit elektrischem Strom zu versorgen. Im Jahr 1929 existierten am Brunnbach auf einer Länge von 5,5 km 19 gewerbliche Betriebe. An einer Station des Lehrpfades hob man vor einigen Jahrzehnten ein Rückstaubecken aus, um den durch heftige Regenfälle verursachten Wasserüberschuss zu stauen und zu speichern. Das künstlich angelegte Gewässer erweist sich nach Jahrhunderten der wirtschaftlichen Bedeutung heute als wertvolles Biotop mit großem ökologischen Wert.
Hundsmarktmühle
Hundsmarktmühle am Fuschlsee/Thalgau
Am Wanderweg um den Fuschlsee in reizvoller Umgebung befindet sich das Thalgauer Heimatmuseum, die „Hundsmarktmühle“. Diese seit dem 16. Jh. bestehende Anlage wurde 1989 von der Marktgemeinde Thalgau angekauft, restauriert und zu einem Museum und vielseitigem Veranstaltungsort gestaltet.