Museum im Blaahaus – Kiefersfelden (Eisenverhüttung, Erzschmelz- und Hammerwerk)

Broschüre:
Blaahaus © Kaiser-Reich Kiefersfelden
Blaahaus © Kaiser-Reich Kiefersfelden

ein Heimatmuseum für Gegenwart und Zukunft

Im Blaahaus, einem an den jetzigen Standort versetzten, großen ehemaligen Arbeiterwohnhaus aus dem ausgehenden 17. Jahrhundert, wurde 2000 das Heimatmuseum eröffnet. Handwerk und Industrialisierung mit den Schwerpunkten Marmorindustrie, Erzschmelz- und Hammerwerk, Kalk- und Zementherstellung, Köhlerei und das Bayerisch-Tiroler Sensenwerk Mühlbach stehen im Mittelpunkt.

Im Blaahaus selbst wohnten damals die Facharbeiter des Eisenwerkes auf der Kiefer – der Plameister, der Feuerer, der Schmelzmeister und die Fachhilfskräfte mit höherem Lohn – sowie ihre Familien. Das Haus gleicht äußerlich dem Unterinntaler Bauernhaus, es fehlen aber Tenne und Stall. Ein durchgehender Flur im Erdgeschoss und zwei Söller ermöglichten die Aufteilung in 16 Wohnräume und zwei Küchen mit Feuerstellen.

Das Eisenwerk brachte dem Ort Kiefersfelden Aufschwung. Seine Besitzer, die Grafen Fieger, standen in dem Ruf, besonders hartes Eisen zu fabrizieren. 250 Menschen fanden hier und in der Kohlstatt Arbeit. Das benötigte Holz wurde aus dem tirolerischen Thiersee-Tal auf bayerisches Gebiet getriftet.

Im Laufe der Jahrhunderte machte sich die verkehrsferne Lage jedoch bemerkbar. Die großen Industriezentren bezogen ihren Stahl aus näher gelegenen Standorten.

Im Heimatmuseum erfährt man natürlich noch vieles Andere, z. B. über den „Herkules von Kiefersfelden“, den Riemenhalter eines römischen Wagens, das Keltenschwert, dessen Klinge unter der Baustelle des „Innsola“ gefunden wurde, über die bayerisch-tirolerische „Sensen – Union“, die in ihrer Blütezeit bis zu 350.000 Sensen jährlich produziert hat, die bemerkenswerte Krippenbaukunst des Ortes, über den Heimatdichter Ludwig Lintner, der „einfacher“ Marmorschleifer war sowie über Ausflugsziele und Wanderwege.

Autor/in: Kaiser-Reich Kiefersfelden