Hl. Laurentius – Laufen, Niederheining

Broschüre:
Wallfahrtskirche in Niederheining bei Laufen a.d. Salzach © H. Roth
Wallfahrtskirche in Niederheining bei Laufen a.d. Salzach © H. Roth

Wohl schon im Spätmittelalter wurde in der für das 13. Jahrhundert bezeugten Kirche St. Laurentius der hl. Einsiedler Antonius als Patron gegen Seuchen (nach ihm benannt ist das so genannte Antoniusfeuer) und Viehkrankheiten angerufen. Daran erinnert ein um 1500 entstandenes großflächiges Fresko im Chorraum. Im 18. Jahrhundert dagegen wurde bei einem Unglück im Stall der hl. Wendelin um Hilfe angerufen, wie auf einem Votivbild von 1760 mit der Darstellung des Viehbestandes eines Bauern zu sehen ist. Im 19. Jahrhundert wiederum wurde dieser durch den hl. Leonhard abgelöst, dem ein Seitenaltar gewidmet ist. In einem Glaskasten werden Tiervotive aus Wachs gezeigt.

Hochaltar mit dem Kirchenpatron St. Laurentius © H. Roth
Hochaltar mit dem Kirchenpatron St. Laurentius © H. Roth

Ein ebenfalls in das Spätmittelalter zurück reichender Brauch wird heute noch um den 10. August, dem Namenstag des hl. Laurentius, ausgeübt: die Laurenzi-Brotweihe, die im Jahre 1553 erstmals belegt ist als „Spendbrot“ zur Verteilung an die Armen. Geopferte Brotlaibe werden nach dem Patroziniumsfest in Stücke geschnitten, vom Priester vor der Kirche gesegnet und an die Gläubigen verteilt. Früher wurden Brotstücke auch dem Vieh unter das Futter gemischt. Bis vor dem Zweiten Weltkrieg fand auch ein Umritt zu Pfingsten statt.

Autor/in: Hans Roth