Stift Nonnberg – Salzburg

Broschüre:
Salzburg - Nonnberg © J. Neuhardt
Salzburg - Nonnberg © J. Neuhardt

Das um 713 gegründete Frauenkloster lag innerhalb der herzoglichen Burg und besitzt vier Orte, die einstmals kultisch verehrt wurden. Das Grab der aus Worms stammenden hl. Erentrud war in der Gruft der Kirche gelegen. Heute wird das vergoldete Büstenreliquiar, in dem ihre Hirnschale verwahrt wird, an ihren beiden Festtagen (30. Juni und 4. September) verehrt.

Statue der hl. Erentrud © J. Neuhardt
Statue der hl. Erentrud © J. Neuhardt

Bis jetzt kommen jährlich an den drei Bittagen die Prozessionen der Pfarreien Bergheim, Liefering und Nonntal hinauf auf den Nonnberg. Von den anderen drei ehemals kultisch verehrten Stätten in dieser Klosterkirche konnte sich eine Tradition bis heute nicht halten: Es gab früher eine gotische Statue der hl. Ottilia, die gegen Augenleiden angerufen wurde. Wegen der Diebstahlsgefahr musste die Figur von ihrem ursprünglichen Standort beim Gruftabgang entfernt werden. Der dritte Gnadenort war das Grab des seligen Mazzelinus, Abt von St. Peter, der sich später als Einsiedler auf den Gaisberg zurückzog.

Das vierte Gnadenbild am Nonnberg war eine Statue der Madonna von Einsiedeln, wohin das Kloster im 17. Jahrhundert seine Zuflucht genommen hatte. Auch dieses Kultbild wurde 1786 aus der Kirche in das Kloster verbracht. Dort wird jährlich das Fest der „Leibeigenschaft Unserer Lieben Frau zu Einsiedeln“ feierlich begangen.

Autor/in: Prälat Johannes Neuhardt